Der Trossinger liegt voll im Trend
Es ist ja so: Der Trossinger an sich entspricht in der Regel dem Trend. Er ist nicht überdurchschnittlich dick oder dünn, alt oder jung, groß oder klein, von Ausnahmen mal abgesehen. Er isst durchscnittlich viel Gemüse, Fleisch und Käse, nur musikalisch ist er überdurchschnittlich professionell, was an den Studierenden und deren Lehrer liegt, die im Städtle daheim sind.
Aber schon im Religiösen sind die Trossinger eher schon wieder „im Trend“, was als „tiefgreifende und nachhaltige Entwicklung“definiert wird – wenn man die etablierten Kirchen anschaut. Die evangelische und die katholische Gemeinde wachsen nicht, sondern verkleinern sich eher. Bundesweit ist der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung 2015 auf 28,9 Prozent, der Anteil der Protestanten (EKD) auf 27,1 Prozent gesunken – beide zusammen um die 56 Prozent.
1990 waren das noch 72 Prozent. 4,4 Prozent der Bevölkerung wurden 2015 übrigens zu den Muslimen gerechnet.
Hält der Trend an, gehören in zehn Jahren kaum noch die Hälfte der Bürger zu den Großkirchen.
Anders die freikirchlichen Gemeinden: sie haben Zulauf. Wobei es spannend wäre zu erfahren, welchen Weg ins Himmelreich der liebe Gott am liebsten sieht, oder ob es da wie bei der Einreise nach Europa verschiedene Eingänge gibt für EU-Bürger, Briten oder Nicht-EU-Bürger.
„An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“heißt es in der Bibel (1. Johannes 2), und da ist die Sache einfach: alle christlichen Religionsgemeinschaften, groß und klein, haben neulich dasselbe Weihnachtsfest gefeiert, meistens unterm geschmückten Baum, der jetzt entsorgt wird vom Posaunenchor Trossingen.
Posaunen kommen in der Bibel häufig vor, auch am letzten Tag, sie sammeln quasi alles ein - ach die Trossinger liegen doch immer genau im Trend ...