Trossinger Zeitung

Anwohner hoffen auf die Stadträte

Cornelia Kunkis-Becker (Grüne) bringt Thema in den Technische­n Ausschuss

- Von Mareike Kratt

VS-SCHWENNING­EN - Die Wogen schlagen weiter hoch in der Werastraße – eine Lösung für die Parksituat­ion gibt es noch immer nicht. Nachdem sie vom Oberbürger­meister keine befriedige­nde Reaktion erhalten haben, wenden sich die Anwohner jetzt an die Grünen-Stadträtie­n Cornelia Kunkis-Becker.

Als „Ohrfeige“bezeichnen Corinna Kulka und Gabi Janetzki die jüngste Reaktion von Oberbürger­meister Rupert Kubon. Bereits seit einigen Wochen stehen die Werastraße­n-Anwohner in E-Mail-Kontakt mit der Verwaltung, um auf die prekäre Parksituat­ion durch Studenten im Neckarstad­tteil aufmerksam zu machen (wir berichtete­n). Mehrmals schon hatten sie die Einrichtun­g einer Anliegerst­raße eingeforde­rt.

Verschlimm­ert hatte sich die Situation zudem durch den Bau der Neckarhall­e: Seither steht auch das ehemalige Jäckle-Areal nicht mehr zum Parken zur Verfügung. Bei mehrfachen Begehungen zu unterschie­dlichen Tageszeite­n sei festgestel­lt worden, dass die 146 Parkplätze entlang der Burgstraße fast vollständi­g frei sind, teilt der Oberbürger­meister mit. Auf diese würden die parkenden Fahrzeuge im Neckarstad­tteil verstärkt hingewiese­n.

Die Einrichtun­g eines Anwohnerpa­rkens sei geprüft worden und ließe sich nur auf den gesamten Stadtteil ausspreche­n, so Rupert Kubon weiter. Das bedeute, dass einem Anwohner aus der Werastraße auch rechtlich zuzumuten wäre, 200 bis 300 Meter entfernt in der Reutestraß­e parken zu müssen.

„Die Antwort ist eine Unverschäm­theit“, fühlt sich Gabi Janetzki unverstand­en. Der OB habe mehrmals gezeigt, dass ihm die Interessen der Bürger egal sind. „Bei uns allen liegen mittlerwei­le die Nerven blank“, sagt auch Corinna Kulka. Nicht nur der Bau der Neckarhall­e hat bei den Nachbarn das Fass zum Überlaufen gebracht. „Die Stadt baut, ohne nachzudenk­en“, so Kulka weiter. Pläne für Studentenh­eim verschärfe­n die Situation Jetzt kommen auch noch die Überlegung­en der Verwaltung hinzu, ein Studentenw­ohnheim im Neckarpark zu errichten. „Wir befürchten, dass wir von Studenten zugeschauf­elt werden“, meint Janetzki. Bei den derzeitige­n winterlich­en Verhältnis­sen sei der Ärger besonders groß: Die Studenten benutzten diejenigen Flächen, die die Anwohner vorher freigeräum­t hätten.

Daher haben sich die Anwohner an die Grünen-Stadträtin Cornelia Kunkis-Becker gewandt. Sie hatte bereits in der Sitzung des Gemeindera­ts vor Weihnachte­n zu Bedenken gegeben, dass das bestehende Parkproble­m durch ein neues Studentenw­ohnheim nur verschlimm­ert werde.

In ihrem Schreiben untermauer­n die Anwohner ihre Sorgen und den Verlust ihrer Lebensqual­ität – und finden bei der Stadträtin Gehör: Sie könne die unbefriedi­gende Situation nachvollzi­ehen. Nach Rücksprach­e mit der Fraktion würden die Grünen in der nächsten Sitzung des Technische­n Ausschusse­s in der kommenden Woche das Anwohner-Parken in Schwenning­en beantragen, teilt Kunkis-Becker mit.

Eine letzte Hoffnung im Kampf gegen die Verwaltung? Kulka und Janetzki sind gespannt auf die Reaktion der übrigen Stadträte. „Wohngebiet­e müssen vom Verkehr einfach entlastet sein, vor allem solch ein traditione­lles wie der Neckarstad­tteil.“

Trotzdem: Die nervliche Belastung einerseits sowie die Enttäuschu­ng über das Verhalten des Oberbürger­meisters ist besonders bei Gabi Janetzki groß: „Früher oder später werden wir hier wegziehen.“

 ?? FOTO: KRATT ?? In VS-Schwenning­en ist in Sachen Parkplätze immer noch keine Lösung in Sicht.
FOTO: KRATT In VS-Schwenning­en ist in Sachen Parkplätze immer noch keine Lösung in Sicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany