Trossinger Zeitung

Durchhause­n ist wie ein kleiner Zoo

In der Gemeinde gibt es viele Tiere – Darunter auch ein paar seltene Exemplare

- Von Andrea Utz

DURCHHAUSE­N - Schaut man sich in Durchhause­n um, so kann man fast in jedem Haus tierische Mitbewohne­r finden. Nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Exoten sind dabei.

Seit etwas mehr als drei Monaten hat sich die Fauna in Durchhause­n um eine Gattung erweitert. Sie fallen einem gleich ins Auge. Fährt man die Dorfstraße entlang, ist ihr Gehege nicht zu übersehen. Kuschelig weich ist ihr Fell. Man kann gar nicht mehr aufhören sie zu streicheln. „Alpakas sind Herdentier­e und sollten keinesfall­s einzeln gehalten werden,“sagt Mirja Bohnert-Kraus. „Mein Mann ist auf die Idee mit den Alpakas gekommen.“Die drei Alpaka-Damen stammen aus Heilbronn und zwei sind Geschwiste­r aus Lauterbach. „Die Haltung ist nicht so schwierig, schließlic­h sind Alpakas sehr anspruchsl­os,“sagt Hansjörg Kraus.

In ihrem Ursprungsl­and haben Alpakas eher karge Futterbedi­ngungen. Sie sind Wiederkäue­r und fressen hauptsächl­ich frisches Gras und Heu. Dazu gibt es Wasser und Kraftfutte­r. Und mit ihrem dicken Fell brauchen sie lediglich einen offenen Kaltstall. Ihnen gefällt es, wenn es nicht so warm ist. Vor dem Sommer müssen die kleinen Kamele geschoren werden, damit sie nicht überhitzen. „Wir wissen noch nicht genau, was wir mit der Wolle machen werden“, sagt Mirja Bohnert-Kraus.

Eine Frage brennt einem jedoch bei Alpakas förmlich auf den Lippen: Spucken Alpakas? Mirja Bohnert Kraus lacht und sagt: „Nein, Leute spucken sie nicht an. Bei Futterneid untereinan­der kann es jedoch schon mal vorkommen, dass sie sich gegenseiti­g anspucken.“Erika Kraus, Mutter von Hansjörg Kraus, findet, Alpakas seien überrasche­nd schnell zutraulich, sie fressen ihr sehr gerne aus der Hand. Die drei Alpaka-Damen sind nicht die einzigen Tiere der Familie Kraus. Sie haben auch Hühner und einen Hund.

Carolin Dieckmann hingegen hat sich 2014 spontan zum Besuch eines Imker-Kurses entschloss­en. In ihrer Familie gab es bisher keine Erfahrunge­n mit Bienen. Sie hatte damals im Gemeindebl­att vom „Neu-ImkerKurs“gelesen und sich sofort angemeldet. Der Praxisteil fand in Denkingen statt und glückliche­rweise war ein Durchhause­r auch Dozent. „Peter-Otto Schwarz hat den Kurs sehr gut gemacht und seither bin ich von Bienen total fasziniert,“sagt Dieckmann. „Peter-Otto Schwarz hat mir dann versproche­n, mich zu unterstütz­en und so habe ich mir das erste Bienenvolk zugetraut.“Heute hat sie neun Bienenvölk­er. Im Sommer bewegte sich auch eine Schar Gänse im Garten der Familie Dieckmann.

Zwei Esel und ein Appaloosa-Wallach stehen oft in der Koppel unterhalb des Durchhause­ner Friedhofs. Die große Eselsdame heißt Paula, die kleine Flicka ist ihre Tochter. „Mein Mann wollte zu unseren Shropshire Schafen gerne Esel haben,“sagt Claudia Merz, die Besitzerin. Sind Esel stur? Claudia Merz sagt: „Esel haben keinen Fluchtinst­inkt wie ein Pferd, sie rennen nicht davon, sie bleiben einfach stehen.“Stolz zeigt ihre Tochter Anna wie geduldsam und folgsam ihre Esel sind. Sie folgen ihr ohne große Anstrengun­g über die Koppel.

„Ich wollte schon seit längerem eigene Wachteln haben,“sagt die siebenjähr­ige Clara Häring. „Die sind so klein und putzig.“Und ihre Mutter Felicitas Häring ergänzt: „Clara hat sogar einen Plan für meinen Mann gemalt, wie der Stall für ihre Wachteln aussehen soll.“So hat sie nun seit einem knappen Jahr fünf Wachteln. Stolz zeigt Clara Häring die gelegten Eier, klein und braun und gesprenkel­t. Und so sehen die Wachteln auch fast aus, kleiner als Hühner, braun gestreifte Federn. Wachteln unterschei­den sich in ihren Ansprüchen kaum von Hühnern.

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FOTOS: ANUT Familie Kraus (von links) mit ihren Alpakas: Erika Kraus, Mirja BohnertKra­us und Hansjörg Kraus.
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Die kleine Anna führt die Esel über die Koppel.
 ??  ?? Die kleine Clara hat sich Wachteln gewünscht.
Die kleine Clara hat sich Wachteln gewünscht.
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