Durchhausen ist wie ein kleiner Zoo
In der Gemeinde gibt es viele Tiere – Darunter auch ein paar seltene Exemplare
DURCHHAUSEN - Schaut man sich in Durchhausen um, so kann man fast in jedem Haus tierische Mitbewohner finden. Nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Exoten sind dabei.
Seit etwas mehr als drei Monaten hat sich die Fauna in Durchhausen um eine Gattung erweitert. Sie fallen einem gleich ins Auge. Fährt man die Dorfstraße entlang, ist ihr Gehege nicht zu übersehen. Kuschelig weich ist ihr Fell. Man kann gar nicht mehr aufhören sie zu streicheln. „Alpakas sind Herdentiere und sollten keinesfalls einzeln gehalten werden,“sagt Mirja Bohnert-Kraus. „Mein Mann ist auf die Idee mit den Alpakas gekommen.“Die drei Alpaka-Damen stammen aus Heilbronn und zwei sind Geschwister aus Lauterbach. „Die Haltung ist nicht so schwierig, schließlich sind Alpakas sehr anspruchslos,“sagt Hansjörg Kraus.
In ihrem Ursprungsland haben Alpakas eher karge Futterbedingungen. Sie sind Wiederkäuer und fressen hauptsächlich frisches Gras und Heu. Dazu gibt es Wasser und Kraftfutter. Und mit ihrem dicken Fell brauchen sie lediglich einen offenen Kaltstall. Ihnen gefällt es, wenn es nicht so warm ist. Vor dem Sommer müssen die kleinen Kamele geschoren werden, damit sie nicht überhitzen. „Wir wissen noch nicht genau, was wir mit der Wolle machen werden“, sagt Mirja Bohnert-Kraus.
Eine Frage brennt einem jedoch bei Alpakas förmlich auf den Lippen: Spucken Alpakas? Mirja Bohnert Kraus lacht und sagt: „Nein, Leute spucken sie nicht an. Bei Futterneid untereinander kann es jedoch schon mal vorkommen, dass sie sich gegenseitig anspucken.“Erika Kraus, Mutter von Hansjörg Kraus, findet, Alpakas seien überraschend schnell zutraulich, sie fressen ihr sehr gerne aus der Hand. Die drei Alpaka-Damen sind nicht die einzigen Tiere der Familie Kraus. Sie haben auch Hühner und einen Hund.
Carolin Dieckmann hingegen hat sich 2014 spontan zum Besuch eines Imker-Kurses entschlossen. In ihrer Familie gab es bisher keine Erfahrungen mit Bienen. Sie hatte damals im Gemeindeblatt vom „Neu-ImkerKurs“gelesen und sich sofort angemeldet. Der Praxisteil fand in Denkingen statt und glücklicherweise war ein Durchhauser auch Dozent. „Peter-Otto Schwarz hat den Kurs sehr gut gemacht und seither bin ich von Bienen total fasziniert,“sagt Dieckmann. „Peter-Otto Schwarz hat mir dann versprochen, mich zu unterstützen und so habe ich mir das erste Bienenvolk zugetraut.“Heute hat sie neun Bienenvölker. Im Sommer bewegte sich auch eine Schar Gänse im Garten der Familie Dieckmann.
Zwei Esel und ein Appaloosa-Wallach stehen oft in der Koppel unterhalb des Durchhausener Friedhofs. Die große Eselsdame heißt Paula, die kleine Flicka ist ihre Tochter. „Mein Mann wollte zu unseren Shropshire Schafen gerne Esel haben,“sagt Claudia Merz, die Besitzerin. Sind Esel stur? Claudia Merz sagt: „Esel haben keinen Fluchtinstinkt wie ein Pferd, sie rennen nicht davon, sie bleiben einfach stehen.“Stolz zeigt ihre Tochter Anna wie geduldsam und folgsam ihre Esel sind. Sie folgen ihr ohne große Anstrengung über die Koppel.
„Ich wollte schon seit längerem eigene Wachteln haben,“sagt die siebenjährige Clara Häring. „Die sind so klein und putzig.“Und ihre Mutter Felicitas Häring ergänzt: „Clara hat sogar einen Plan für meinen Mann gemalt, wie der Stall für ihre Wachteln aussehen soll.“So hat sie nun seit einem knappen Jahr fünf Wachteln. Stolz zeigt Clara Häring die gelegten Eier, klein und braun und gesprenkelt. Und so sehen die Wachteln auch fast aus, kleiner als Hühner, braun gestreifte Federn. Wachteln unterscheiden sich in ihren Ansprüchen kaum von Hühnern.