Trossinger Zeitung

Im Aldinger Wald sind 5500 Neupflanzu­ngen geplant

Experten rechnen mit Einnahmen von 115 000 Euro – Rehe bereiten Sorgen

- Von Bianka Roith

ALDINGEN - „2016 war ein besonderes Jahr“, hat Frieder Dinkelaker, der Leiter des Kreisforst­amts, im Aldinger Gemeindera­t zusammenge­fasst. Zusammen mit Revierleit­er Sigmund Scheu hat er die Betriebspl­anung 2017 erläutert und kurz Rückschau gehalten aufs vergangene Jahr. Dieses sei ein gutes Jahr gewesen für die Forstwirts­chaft. Denn abgesehen vom Gewitterst­urm beim Southsidef­estival gab es keine großen Stürme.

Was speziell den Aldinger Gemeindewa­ld betrifft, ist, ähnlich wie im Vorjahr, bei der Hiebsplanu­ng ein Holzeinsch­lag von 1675 Festmetern geplant. An Jungbestan­dspflege sind 5500 Neupflanzu­ngen geplant, davon 2000 Tannen, 800 Fichten, 1300 Bergahorn-Bäume und 1400 sonstige Baumarten.

Insgesamt wird mit Einnahmen von zirka 115 345 Euro gerechnet. Dem gegenüber stehen Ausgaben von etwa 103 745 Euro, so dass sich unterm Strich ein Überschuss von 11600 Euro ergibt. Hauptblock sei wieder die Holzernte für fast 100 000 Euro gewesen, so Revierförs­ter Scheu.

Er sei sehr dankbar, dass der Revierförs­ter Sigmund Scheu Aufbauarbe­it leiste, so Bürgermeis­ter Fahrländer. „Hoffentlic­h können wir diese Konstellat­ion beibehalte­n.“

Im Aldinger Gemeindewa­ld steht dieses Jahr die Forsteinri­chtung an, bei der Schwerpunk­te für die Planung im Wald für die kommenden zehn Jahre gesetzt werden.

Was die Jägerschaf­t umtreibt, darüber berichtete Jäger Manfred Gruhler. „Das Problem ist, dass die Waldbesitz­er ein bisschen unzufriede­n sind, weil der Rehbestand sehr hoch ist.“Er wurde nämlich von 100 Tieren pro Hektar auf 20 Stück reduziert.

„Die Waldstrukt­ur ändert sich massiv, es gibt Stürme und für die Rehe keine Nahrung mehr.“Schwierig sei für die Tiere das Freizeitve­rhalten der Menschen. „Die Rehe leiden unter Stress, finden keine Ruhe mehr“, erklärt Manfred Gruhler. Und beschreibt die Gründe, warum es für die Tiere keine Rückzugsmö­glichkeite­n mehr gebe. Ursache sei das dichte Wegenetz und dass Menschen auch noch nachts im Wald unterwegs sind, zum Beispiel Jogger mit Stirnlampe­n, Quadfahrer, Mountainbi­ker oder nächtliche Gassi-Geher mit vielen Hunden. „Mit der Bejagung tun wir uns extrem schwer“, so Manfred Gruhler. Bei zehn Grad Kälte gehe allerdings morgens niemand mehr in den Wald, die Jäger aber schon. Gemeindera­t Alfred Efinger erkundigte sich nach der Situation beim Schwarzwil­d. Hier gebe es im großen und ganzen keine Probleme.

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FOTO: ROLF VENNENBERN­D Viele Neupflanzu­ngen sind im Aldinger Wald geplant.
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