Geburt eines riesigen Eisbergs steht bevor
In der Antarktis am Südpol hat sich ein tiefer Spalt gebildet – Forscher erwarten, dass bald eine große Fläche abreißt
Ein sensationelles Ereignis steht in der Antarktis bevor. Dort am Südpol erwarten Forscher schon bald die „Geburt“eines riesigen Eisbergs. Vermutlich wird es einer der größten sein, die jemals registriert worden sind. Der etwa 5000 Quadratkilometer große Koloss wird sich nach Angaben der Wissenschaftler vermutlich bald vom sogenannten Larsen-CSchelfeis in der Bucht der antarktischen Halbinsel lösen.
Seit Längerem schon haben die Polarforscher in dieser mehrere Hundert Meter dicken Eisfläche einen langen Riss beobachtet, der ständig größer wurde. Nun sei der Spalt mehr als 160 Kilometer lang und 300 bis 500 Meter tief, erklärten sie. Allein im Dezember hatte er sich um 18 Kilometer verlängert.
„Der Eisberg hängt am seidenen Faden“, berichtete Projektleiter Adrian Luckman. „Ich wäre erstaunt, wenn er nicht in den nächsten Monaten abbricht.“Zurzeit wird der Koloss nur noch von einem etwa 20 Kilometer langen Verbindungsstück gehalten. Das Team um Luckman beobachtet die Stabilität des Larsen-C-Schelfeises und wertet Satellitenbilder aus.
Als Schelfeis bezeichnen Experten schwimmende Eismassen, die mit Gletschern und Eisströmen verbunden sind. Der Riss ist nicht entstanden, weil es immer wärmer wird. Forscher sagen, es sei ein natürlicher Prozess. Sie befürchten aber, dass das Schelfeis langfristig immer instabiler wird. Dadurch könne es eventuell auch empfindlicher auf Klimaerwärmungen reagieren.