Durchbruch bei Tarifverhandlungen
POTSDAM (AFP) - Mit einer deutlichen Lohnerhöhung können die 800 000 Angestellten der Länder bis Ende 2018 rechnen. Die Tarifparteien einigten sich am Freitag in Potsdam in dritter Tarifrunde auf einen Lohnanstieg von zwei Prozent in diesem sowie weiteren 2,35 Prozent 2018. Hinzu kommen ein Mindestbetrag von 75 Euro und eine schrittweise bessere Bezahlung angestellter Lehrer. Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, sprach von einem positiven Ergebnis. Die angestrebten Ziele seien in hohem Maße erreicht worden. Nach Darstellung Bsirskes stimmte die Verdi-Tarifkommission dem Tarifabschluss einstimmig ohne Gegenstimmen und Enthaltungen zu. Verdi und der Beamtenbund dbb hatten ein Lohnplus von sechs Prozent gefordert.
Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberbündnisses Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) bezifferte die Mehrkosten für die Länder in diesem Jahr auf 870 Millionen Euro und 2018 auf 1,9 Milliarden Euro für die 800 000 Länderangestellten.
Die Tarifparteien einigten sich zudem darauf, die Struktur der Länder-Besoldungstabellen an die des Bundes und der Kommunen anzupassen. Dadurch erhalten zehntausende Lehrer, die vor allem in ostdeutschen Ländern nicht verbeamtet, sondern angestellt sind, jeden Monat bis zu 150 Euro mehr. Die Anpassung soll in zwei Schritten zum 1. Januar 2018 und 1. Oktober 2018 erfolgen. Hessen ist nicht TdL-Mitglied, dort gilt der Tarifabschluss deshalb nicht.