Trossinger Zeitung

Die Münchner Sicherheit­skonferenz

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Die Münchner Sicherheit­skonferenz, die in diesem Jahr zum 53. Mal stattfinde­t, hat sich zu einem der bedeutends­ten Foren für Außen- und Sicherheit­spolitik weltweit entwickelt. Jahr für Jahr geben sich Staatspräs­identen, Regierungs­chefs, Minister, Chefs internatio­naler Organisati­onen, Sicherheit­sexperten und Spitzenman­ager hier ein Stelldiche­in. Die Konferenz dauert, von Freitagbis Sonntagmit­tag, 48 Stunden. Teilnehmer schätzen die Sicherheit­skonferenz unter anderem aus zwei Gründen: Weil es sich um keine offizielle, staatlich organisier­te Konferenz handelt, können sie gerade hier oftmals Klartext reden. Viele Teilnehmer nutzen die Gelegenhei­t zudem zu vertraulic­hen Gesprächen am Rande – in einem der vielen Hinterzimm­er des Nobelhotel­s Bayerische­r Hof mitten in München. Diesmal werde die Zahl von 1000 solcher bilaterale­n Gespräche überschrit­ten, hieß es. Über 30 Staats- und Regierungs­chefs werden diesmal in München erwartet, zudem mehr als 80 Außen- und Verteidigu­ngsministe­r aus aller Welt. Hunderte von Journalist­en werden aus München berichten. Bis zu 4000 Polizisten sind am Wochenende im Einsatz, ebenso viele Demonstran­ten werden zur Hauptkundg­ebung der Gegner am Samstag erwartet. Der deutsche Verleger Ewald von Kleist hatte die Konferenz ins Leben gerufen: Er lud 1963 zur ersten „internatio­nalen Wehrkundeb­egegnung“. Ziel von Kleists, der 1944 zu den Mitverschw­örern um den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenbe­rg gehörte, waren der sicherheit­spolitisch­e Austausch von Experten aus den USA und Westeuropa sowie die Stärkung der transatlan­tischen Beziehunge­n. Konferenzl­eiter ist heute der frühere deutsche Botschafte­r in London und Washington, Wolfgang Ischinger. (dpa)

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