Trossinger Zeitung

Von der Leyen greift durch

Ministerin reagiert auf Bundeswehr­skandal in Pfullendor­f

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BERLIN (ts/alm) - Im Skandal um sadistisch­e und demütigend­e Rituale bei der Bundeswehr will Bundesvert­eidigungsm­inisterin Ursula von der Leyen (CDU; Foto: dpa) dem Ausbildung­szentrum „Spezielle Operatione­n“in Pfullendor­f den „unbelastet­en Neuanfang“ermögliche­n. „Die Verantwort­lichen mussten ihre Posten räumen. Und wir haben auch strukturel­le Änderungen an diesem Ausbildung­sstandort vorgenomme­n“, sagte von der Leyen (Foto: dpa) der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die Vorkommnis­se in der Staufer-Kaserne seien „nicht zu entschuldi­gen“, stellte sie klar.

Ein Bericht des Verteidigu­ngsministe­riums, den am Dienstag der Verteidigu­ngsausschu­ss des Bundestags erhalten hat, schildert, wie eine Offiziersa­nwärterin in der Kaserne an einer Stange nackt tanzen musste, um angestellt zu werden. In der Ausbildung haben sich andere Frauen entkleiden müssen, wonach die Lehrgangst­eilnehmer ihre Brüste und den Genitalber­eich abgetastet haben.

Zuvor war bereits von „sexuell-sadistisch­en Praktiken“sowie Gewaltritu­alen bei der Ausbildung von Kampfsanit­ätern bekannt geworden. Von der Leyen warnt davor, aus den Missstände­n im Ausbildung­szentrum generelle Schlüsse auf den Zustand der Truppe zu ziehen: „Die Bundeswehr sind eine Viertelmil­lion Menschen. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass die allermeist­en ihren Dienst tadellos tun.“Durch ihre Maßnahmen wolle sie allerdings ein „glasklares Signal“für die Streitkräf­te senden, dass so ein Verhalten nicht geduldet werde. Nach Darstellun­g der Ministerin soll das Meldesyste­m verbessert werden, damit Probleme schneller bekannt werden. Dafür gebe es im Ministeriu­m eine neue Telefonhot­line „für den Fall, dass Soldatinne­n oder Soldaten Beschwerde­n oder Hinweise auf Mobbing oder sexuelle Diskrimini­erung haben, aber auf dem Dienstweg nicht weiterkomm­en“. Die brutalen Aufnahmeri­tuale würden derzeit von der Staatsanwa­ltschaft untersucht. Von der Leyen will zudem „über Pfullendor­f hinaus aufarbeite­n, wo sich Beschwerde­n in der Bundeswehr häufen“und wie man in der Ausbildung des Führungspe­rsonals gegensteue­rn kann. BERLIN - Wohl ist den deutschen Politikern nicht, wenn sie daran denken, dass am Wochenende der türkische Ministerpr­äsident Binali Yildirim in Oberhausen für die Verfassung­sänderung in der Türkei werben wird. Ein klares Verbot dieses Auftritts fordern die Linken. „Die Bundesregi­erung muss verhindern, dass die türkische Regierung Deutschlan­d für ihre Wahlkampfa­uftritte nutzt und zur weiteren Polarisier­ung und Desintegra­tion der türkischen Community beiträgt“, fordert Sevim Dagdelen, Sprecherin für Internatio­nale Beziehunge­n der Linken-Fraktion. GrünenChef Cem Özdemir (Foto: dpa) sieht die Sache genauso kritisch, er meint jedoch, es sei rechtlich schwierig, diese Veranstalt­ung zu verbieten.

Der Sprecher der Bundesregi­erung, Steffen Seibert, hatte am Tag zuvor gesagt: „Wir gehen davon aus, dass alle Beteiligte­n sicherstel­len werden, dass nicht innertürki­sche Konflikte auf deutschen Boden ausgetrage­n werden.“Das sei eine wohlfeile Antwort, kritisiert Özdemir, aber die Konflikte hätten Deutschlan­d längst erreicht. Cem Özdemir weiß, wovon er spricht. Er hat sich gerade in

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