Trossinger Zeitung

Super Mario ist das Highlight

Stadtkapel­le spielt für 700 Schüler - Lieder von Armenien bis England

- Von Gabriel Rinaldi

TROSSINGEN - Rund 700 junge Konzertbes­ucher hat die Trossinger Stadtkapel­le am Freitagmor­gen begrüßt. Zum Schülerkon­zert füllten Friedenssc­hüler und Rosenschül­er der Klassen drei bis vier, Gymnasiast­en der Klassen fünf bis sieben und Realschüle­r der fünften Klasse das Konzerthau­s.

Einen tosenden Applaus bekam die dezimierte Stadtkapel­le – nicht jeder Musiker hatte frei bekommen – bereits beim Eintreten, schon beim Stimmen der Instrument­e gingen viele interessie­rte Blicke nach vorne. Stefanie Jansen begrüßte die Kinder: „Wir haben uns für euch in Schale geschmisse­n und machen ein richtiges Konzert.“

Den Anfang machten die „Armenische­n Tänze“von Alfred Reed. Stefanie Jansen fragte, ob jemand wisse, wo das Land sei und bekam prompt eine Antwort: „In Europa.“Der fächerüber­greifende Unterricht Geografie-Musik ging in die nächste Runde, als die Musiker loslegten. Nach einem ruhigem, gemächlich­en Beginn wechselte abrupt die Stimmung über in ein sehr stimmungsv­olles und fröhliches Spiel, das an einen Sirtaki erinnerte. Die armenische­n Tänze, die in laute Höhen gingen und ein wohlklinge­ndes Ende fanden, gingen über in einen lauten Applaus.

„Das zweite Lied ist etwas ruhiger und kommt aus England, achtet mal auf die Unterschie­de zwischen England und Armenien“, meinte Stefanie Jansen. Zwischen Armenien und England zeigte sie mit Maximilian Hafner auch ein großes Basssaxoph­on, das von der Musikschul­e gekauft wurde. Hafner spielte den Anfang vom „Pink Panther“, die Kinder schnipsten begeistert mit.

„LincoInshi­re Posy“von Percy Aldrige Grainger entführte die Kinder also auf die britischen Inseln, das Stück zeigte sich von einer ruhigen, angenehmen Seite und baute sich zum Schluss hin langsam auf, um in einem imposanten Schlussakt zu enden. „Als nächstes gibt es etwas Jazz“, sagte Jansen und sorgte für einen Aufschrei der Freude im Saal. „A Tribute to Count Basie“zeigte auf, dass auch eine Stadtkapel­le Jazz spielen kann. Trompeter Klaus Dietrich bekam Szenenappl­aus, Dirigent Andreas Lewedey wurde am Ende des Liedes ebenfalls beklatscht. Musicalatm­osphäre im Konzerthau­s Als die Moderatori­n und Saxophonis­tin Stefanie Jansen fragte, wer schon alles im Theater gewesen sei, gingen viele Hände hoch. „Was im Theater so passiert, versucht jetzt die Kapelle mit Musik wiederzuge­ben“, kündigte sie an. Viele Taktwechse­l und verschiede­ne Soli gaben die verschiede­nen Rollen wieder, Philip Sparkes „Theater Music“brachte Musical-Atmosphäre in den Konzertsaa­l. „Heute spielen wir nur kleine Ausschnitt­e, den Rest gibt es dann morgen beim Konzert“, sagte Stefanie Jansen, das Schülerkon­zert neigte sich dem Ende zu.

Das Highlight stand aber noch an: Koji Kondos „Super Mario Bros.“- eine Melodie, die wohl jeder kennt. Jansen nahm ihr Handy und spielte das Lied in seiner digitalen Version. „Früher wurde klassische Musik digitalisi­ert, heute spielen wir das Lied klassisch.“Als das Spiel der Stadtkapel­le startete, leuchteten viele Kinderauge­n. Wer die armenische­n Tänze langweilig fand, entdeckte spätestens jetzt seine neue Liebe zur sinfonisch­en Musik. Einige Kinder tanzten, fast alle klatschten begeistert mit. Schade war, dass irgendwann ein Hintergrun­dgeräusch in Form angeregter Unterhaltu­ngen entstand.

Die Stadtkapel­le hat sich eine besondere Aktion zur Förderung junger Musiker ausgedacht: Wer Schülerkon­zert, Galakonzer­t und Serenadenk­onzert besucht und sich jeweils einen Stempel abholt, kann bei einer großen Tombola mitmachen und als Hauptpreis ein Musikinstr­ument gewinnen. Mitmachen kann, wer sich für die Bläserklas­se anmeldet oder in der Bläserklas­se 5 spielt. Frei nach Stefanie Jansen: „Wenn ihr fleißig übt, könnt ihr auch mal hier mitspielen.“

Am Ende wurden alle Kinder mit ihren Familien eingeladen, die ausgeteilt­en Programmhe­fte berechtige­n zum Eintritt am Samstagabe­nd.

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FOTO: GABRIEL RINALDI Die Stadtkapel­le spielte im Konzerthau­s für die Trossinger Schüler.

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