Es wird erstmal nichts mit dem Niederen Tor
Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins lehnen das Projekt ab
VILLINGEN-SCHWENNINGEN - Die Absage kam per E-Mail: Eine Rekonstruktion des Niederen Tores, des vierten Tores in der historischen Villinger Innenstadt, wird es nicht geben. Dies teilte der Geschichts- und Heimatverein (GHV) mit.
Bei einer internen Abstimmung unter den Mitgliedern des Vereins hätten sie keine ausreichend große Mehrheit für das Projekt begeistern können, informieren Vorsitzender Werner Echle und sein Stellvertreter Andreas Flöß. „Wir bedauern diesen Sachverhalt und nehmen dies deshalb zum Anlass, uns von der Rekonstruktion des Niederen Tores zu verabschieden.“
Ausschlaggebend war nicht eine Stellungnahme der Planungsberatung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Freiburg zu dem Projekt. Darin heißt es: „Bei der geplanten Visualisierung des südlichen Stadttores in Villingen sind keine Belange der Bau- und Kunstdenkmalpflege betroffen, vorausgesetzt, dass die geplante Konstruktion in keiner Weise und auch nicht temporär verhangen oder verkleidet wird.“Für den GHV war dies „ein erfreulicher und bedeutender Mosaikstein auf dem Weg zur Realisierung unserer Idee und zeigt gleichzeitig, dass der von uns vorgegebene Weg hinsichtlich Ausführung konform mit den Genehmigungsbehörden geht.“
Der Turm hätte mit den noch drei erhaltenen Toren und einer nahezu intakten inneren Verteidigungsmauer symbolisch den Abschluss der Niederen Straße, analog zu den drei weiteren Hauptstraßen des Zähringer Straßenkreuzes, bilden sollen, erklärt der GHV. Und aufgrund dieser Tatsache wäre eine Rekonstruktion sinnvoll gewesen, um das komplette städtebauliche Gebäude-Ensemble und die Idee des einmaligen Stadtgrundrisses zu ergänzen, so Echle und Flöß weiter. Das neu zu schaffende Tor hätte sich im öffentlichen Straßenraum befunden und wäre bewusst sehr filigran und maximal transparent gehalten worden.