Eine Gulaschsuppe zum Dessert – Schmeckt uns der Brunch?
Datteln im Speckmantel, Parmaschinken auf Melone, Pancakes mit Ahornsirup und Beeren oder darf es etwas AvocadoRührei sein? Die Liste ließe sich seitenweise fortführen. Zugegeben, nach einem ausgiebigen Brunch sitzt der Hosenbund schon mal enger, aber ich bereue nichts, habe ich nie und werde ich auch diesen Sonntag nicht. Denn mal ehrlich: Wer hat unter der Woche schon Zeit für Frühstück? Also ich nicht. Im besten Fall gönne ich mir zwischen Tür und Angel noch schnell einen Müsliriegel. Was wochentags sträflich vernachlässigt wurde, hole ich dann am Sonntag in aller Gemütlichkeit und Ausgiebigkeit nach – und da kann der Tisch nicht opulent genug gedeckt sein. Aber natürlich geht es nicht nur ums Schlemmen. Der Brunch bietet die perfekte Gelegenheit, Freunde und Familie einzuladen und mal so richtig zu verwöhnen. Denn bei Lachs und Lauchcremesuppe lässt sich’s am Besten über zahnenden Nachwuchs, den neuen Studienplatz oder den nächsten Urlaub quatschen. Sollten Sie jetzt auch Lust bekommen haben, am Sonntag Frühstück und Mittagessen zusammenzulegen, hier noch der ultimative Tipp vom Brunch-Profi: Einfach einen langen Pulli anziehen, dann merkt es garantiert keiner, wenn Sie den obersten Hosenknopf aufmachen. Es soll ja nichts überbleiben! Von Christin Hartard c.hartard@schwaebische.de
Wie sich das schon anhört! Brunch! Erinnert eher an Boxen, denn an Müsli, Orangensaft, gekochtes Ei und Gulaschsuppe bis zum Abwinken. Allerdings besteht durchaus die Gefahr, dass der Brunch tatsächlich zum Punch wird. Dabei denke ich aber nicht an die heiße Schlacht am kalt-warmen Büffet, sondern daran, dass nach der sinnfreien aber kalorienreichen Völlerei zwischen zehn und zwei der Tag gelaufen ist, ich danach meist total k.o. auf dem Sofa liege und nur noch faul in die Glotze glotzen kann. Aber bitte keine Kochshows! Dann schon lieber „Frühstück bei Tiffany“.
Apropos Frühstück – da weiß ich bei einer Einladung doch genau, was mich erwartet: frische Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, eventuell Müsli und ein paar frische Früchte. Kaffee oder Tee und, wenn’s unbedingt sein muss, auch noch ein Glas Sekt zum Abschluss. Und bei der Einladung zum Brunch? Plagen mich zuallererst folgende Fragen: Soll ich nach dem Aufstehen ein wenig frühstücken, um die Zeit bis zum Elf-Uhr-Termin ohne flauen Magen zu überbrücken? Oder lieber eisern hungern und später unterzuckert und schlecht gelaunt bei den Gastgebern auftauchen und wüst über das Büffet herfallen?
Ich bin für klare Ansagen und lasse mich gerne zum Frühstück, Mittagoder Abendessen einladen. Von Simone Haefele s.haefele@schwaebische.de