Innenministerin Rudd fordert WhatsApp-Zugang
LONDON (dpa) - Nach dem Anschlag von London mit fünf Toten und 50 Verletzten ist in Großbritannien eine Debatte über die Verschlüsselung von Kurznachrichten entbrannt. Anlass sind Medienberichte, die nahelegen, dass der Attentäter Khalid Masood vor dem Anschlag noch den Kurznachrichtendienst WhatsApp nutzte. Die britische Innenministerin Amber Rudd forderte am Sonntag WhatsApp und andere Social-Media-Unternehmen auf, Sicherheitsbehörden Zugang zu verschlüsselten Nachrichten zu gewähren.
Erst am Samstag hatten die Behörden eingestanden, dass möglicherweise nie geklärt werden kann, was Masood zu seiner Tat trieb. „Wir müssen alle die Möglichkeit akzeptieren, dass wir nie verstehen werden, warum er das getan hat“, hieß es in einer Mitteilung. Die Polizei geht davon aus, dass Masood alleine handelte. Doch weiterhin ist unklar, ob der 52-Jährige bei der Vorbereitung unterstützt wurde, oder ob er möglicherweise einen Auftrag für den Terroranschlag erhielt. Unterdessen sind fast alle der elf festgenommenen Verdächtigen wieder auf freiem Fuß.