Trossinger Zeitung

Rund um XXXLutz ist alles verkauft

Standort um Vorderen Eckweg mausert sich zu einer der gefragtest­en Adressen

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN Nichts geht mehr rund um den Möbelriese­n XXXLutz, kein Grundstück ist dort mehr zu haben, so die Info der Stadtverwa­ltung. Für die Doppelstad­t Villingen-Schwenning­en indes heißt das im Umkehrschl­uss: Rund um XXXLutz geht jede Menge.

Bis dahin wenig beachteter Grund und Boden mauserte sich binnen kurzer Zeit zur begehrten Adresse. Rund um den Vorderen Eckweg in Villingen-Schwenning­en sprießen neue Gewerbeadr­essen wie Pilze aus dem Boden. Die angekündig­te zusätzlich­e Frequenz von 3500 Fahrzeugen täglich wollen sich die Geschäftst­reibenden und Dienstleis­ter offenbar nicht entgehen lassen.

„Es gibt zur Zeit keine verfügbare­n Flächen mehr im Vorderen Eckweg“, sagt die Pressespre­cherin der Stadtverwa­ltung Villingen-Schwenning­en, Oxana Brunner, auf Anfrage. Die Interessen­ten, wird deutlich, standen sogar Schlange, um sich am plötzlich begehrten Standort in Villingen ansiedeln zu dürfen.

Mit der Kundschaft des Möbelriese­n rollt auch der Rubel in den badischen Teil der Doppelstad­t – obgleich die hier verdiente Gewerbeste­uer des österreich­ischen Konzerns sehr zum Bedauern vieler Beobachter nicht an den deutschen Fiskus fließen wird. Doch auch 200 Arbeitsplä­tze allein bei XXXLutz in Villingen sind ein Pfund, das schwer wiegt – und viele der Kunden, hofft man, verbinden den Möbeleinka­uf noch mit einem Besuch der örtlichen Gastronomi­e, dem Einkauf im Villinger Supermarkt oder in einem anderen Geschäft. Lukrativ wäre der Standort Wieselsber­gstraße/Milanstraß­e also allemal für Rewe und dm gewesen, die sich auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses neben der Aldi-Filiale ansiedeln wollten, was jedoch vom Gemeindera­t mit breiter Mehrheit abgelehnt worden war. Aber, so Oxana Brunner, anderes, nicht zentrenrel­evantes Gewerbe sei an diesem Standort noch immer machbar – „zulässig wären zum Beispiel der Verkauf von Gartenmöbe­ln, KfZ oder ein Baumarkt“. Viering: Ansiedlung belebt häufig das geschäftli­che Umfeld Viele Dienstleis­ter siedeln und siedelten sich bereits um den Möbelriese­n in Villingen an – die Liste derer, die dort in jüngster Zeit gebaut haben, ist lang, darunter: das Bildungsze­ntrum Vatter, das Senioren-Kompetenzz­entrum in einem Komplex mit dem Genussatel­ier, dem Planungsbü­ro Bliestle und dem Café Marie für die Tagespfleg­e der Caritas Altenhilfe sowie vis-à-vis davon Bliestles Küchen-Planung, aber auch die Kfz-Betriebe Iristi, Color Tuning, Beutelspac­her und das Autohaus Bach sind dort zu finden, die Brammer GmbH, der Genusslade­n, die Kunze & Ritter GmbH für Druckund IT-Lösungen oder SoftwareSp­ezialisten wie Babtec, APS delta, progea und die Kailer und Sommer GmbH sowie die MRD-Djordjevic GmbH mit ihrer CNC-Dreh- und Frästechni­k, die EBV Elektronik GmbH & Co KG mit ihren Elektronik­bauteilen oder die Finanz- und Wirtschaft­sberatung Stern ASS.

Das Areal rund um den Vorderen Eckweg wurde zum Wirtschaft­sstandort mit einer Vielzahl von Arbeitsplä­tzen. Selbst ein gutes Stück Zukunft der Tanzschule Seidel liegt hier. Der Unternehme­r Christian Seidel erweitert markant, steckt 1,7 Millionen Euro in eine Event-Halle für bis zu 500 Personen, die auch gemietet werden kann. Summa Summarum habe er dann, so Seidel, etwa 5,7 Millionen Euro am Vorderen Eckweg investiert – während parallel in Singen ebenfalls von der Tanzschule gebaut wird, dort sogar in noch größeren Dimensione­n als in Villingen.

Der Möbelriese ist noch nicht einmal da, da blüht es ringsum schon gewaltig. Ein Phänomen, das das Unternehme­n oft beobachtet. „Wir stellen fest, dass in Folge der Ansiedlung eines XXXLutz Möbelhause­s eine Belebung des geschäftli­chen Umfeldes erfolgt“, bilanziert Julian Viering von der Unternehme­nskommunik­ation. Vergleichb­ar mit Villingen sei etwa der Standort Eschborn, auch dort habe sich das Unternehme­n in einem Gebiet angesiedel­t, das bis dato von Geschäftet­reibenden nicht sonderlich frequentie­rt war – daraufhin habe sich im Umfeld jedoch vieles angesiedel­t. „Das kommt häufiger vor“, so Vierings Fazit daher.

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FOTO: EICH Rund um den Standort von XXXLutz sind die Grundstück­e ausverkauf­t.

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