Trossinger Zeitung

„Die Schwenning­er“reagiert auf Kostenstei­gerung

Krankenkas­se erhöht Beiträge ab April – „Neubau-Finanzieru­ng hat damit nichts zu tun“

- Von Michael Pohl

VILLINGEN-SCHWENNING­EN - Der monatliche Beitrag für die Kunden der Schwenning­er Krankenkas­se steigt. Wie das Unternehme­n seinen Kunden mitteilte, erhöht sich der Beitragssa­tz um 0,2 Prozent auf insgesamt 1,3 Prozent. In der Summe mit dem gesetzlich­en Beitragssa­tz seien somit 15,9 Prozent zu zahlen. Und das bedeutet? Im Durchschni­tt zahlt der Kunde der „Schwenning­er“ab April monatlich sechs Euro mehr, wie Unternehme­nssprecher Roland Frimmersdo­rf mitteilt.

Erst vor wenigen Wochen betonte Vorstandsv­orsitzende­r Berthold Maier beim Spatenstic­h für den Neubau am Vorderen See in Schwenning­en, dass die Kosten für das Bauprojekt nicht auf die Kunden abgewälzt erden. Und nun erhöht die Kasse ihre Beiträge. Hatte Maier falsche Versprechu­ngen gemacht? „Nein, der Erweiterun­gsbau hat mit der Erhöhung überhaupt nichts zu tun“, sagt Frimmersdo­rf. Die Notwendigk­eit, 15 Monate nach der letzten Erhöhung die Kosten erneut anzupassen, sei in den stetig steigenden Kosten im Gesundheit­swesen begründet.

„Die prognostiz­ierten Leistungsa­usgaben der gesetzlich­en Krankenkas­sen für das Jahr 2016 liegen Hochrechnu­ngen zufolge bei über 831 Millionen Euro. Das sind rund 50 Millionen Euro mehr als noch 2015.“Die Erhöhung des Beitragssa­tzes sei eine Reaktion auf diese Entwicklun­g, wie sie laut Frimmersdo­rf zum Jahresbegi­nn jede vierte Kasse gezeigt habe. Einen Zusammenha­ng mit dem Bauprojekt in Schwenning­en gibt es laut Frimmersdo­rf also definitiv nicht. Dies unterstrei­cht er zusätzlich so: „Auf 30 Jahre gerechnet, ist der Neubau 35,4 Prozent günstiger, als wenn wir weiterhin mieten würden.“Doch nicht nur teurer wird die Kasse laut dem vorliegend­en Schreiben. Nein, auch die Leistungen und Angebote sollen gekürzt werden. „Das Unternehme­n ist davon überzeugt, dass eine vollständi­ge Transparen­z in Sachen Kundenkomm­unikation wichtig ist. “Und das heißt? Frimmersdo­rf weist darauf hin, dass 95 Prozent der Leistungen gesetzlich vorgeschri­eben seien. Es handele sich also höchstens um eine Veränderun­g des „Plusangebo­ts“, wie er die Zusatzleis­tungen der Krankenkas­se Schwenning­en nennt.

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