Rietheim-Weilheim siegt und setzt sich ab
Handball: Landesliga-Herren atmen auf im Abstiegskampf – Erfolge für Donautal-HSG
TUTTLINGEN - Mit Ausnahme der Landesliga-Handballerinnen haben die Mannschaften aus dem Landkreis Tuttlingen in den überregionalen Spielklassen ein erfolgreiches Wochenende hinter sich. Vor allem die abstiegsbedrohte HSG RietheimWeilheim atmete in der Landesliga Herren nach dem Sieg im Kellerduell gegen die TG Schwenningen auf. Landesliga Herren HSG Rietheim-Weilheim – TG 1859 Schwenningen 29:25 (16:14). Der Bann ist gebrochen: Nach vier Niederlagen hat die HSG gewonnen. „Das sind zwei wichtige Punkte“, atmete Gunter Haffa, sportlicher Leiter und Co-Trainer in Rietheim-Weilheim durch. Nach dem Erfolg im Kellerduell gegen den Vorletzten hat die HSG als Viertletzter wieder zwei Punkte Abstand zum Relegationsplatz.
Die Erleichterung war groß nach dem Sieg – erst der zweite in den vergangenen elf Spielen. „Hauptsache, zwei Punkte. Einen Schönheitspreis haben wir dafür nicht gewonnen“, meinte Haffa, der wie Trainer Jochen Trinkner und die Zuschauer vom Team in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt wurde.
Nach ausgeglichenem Beginn setzten sich die Gastgeber ab (7:3). Die Führung gaben die Hausherren bis Mitte der zweiten Halbzeit nicht ab, auch wenn Schwenningen immer wieder näher herankam. „Wir spielen phasenweise guten Handball und dann bringen wir einen schwachen Gegner wieder in die Partie, weil wir so einen Müll zusammenspielen“, haderte Haffa.
Nach dem 21:17 durch Thomas Aicher erzielten die Gäste vier Treffer in Folge, glichen zum 21:21 aus. „Die Jungs machen mich fast wahnsinnig. Wenn es dumm läuft, wäre das Spiel da fast wieder gekippt“, so der HSGVerantwortliche. Allerdings hatte das Trainergespann nun wieder einen Spieler auf der Bank, mit dem fast nicht mehr zu rechnen war: Martin Bauer. Der Abwehr-Organisator gab nur vier Monate nach seinem Kreuzbandanriss sein Comeback.
„Wir haben nicht mehr mit ihm gerechnet. Aber Martin hat die Not gesehen und wollte helfen“, sagte Haffa. Und Bauer half mit seiner Erfahrung, das schlingernde Schiff zu stabilisieren und die HSG auf Erfolgskurs zurückzubringen.- Tore: Storz (8), Huber, Hermle (je 5), Aicher (3/1), Wenzler, Meßner (je 3), Marquardt (2). SG Ober-/Unterhausen – HSG Fridingen/Mühlheim 28:34 (13:19). Der nächste Schritt in Richtung Aufstieg ist geschafft. Über weite Strecken überzeugte Fridingen/Mühlheim. „Das war in der ersten Halbzeit sehr gut. In der zweiten Hälfte über Strecken phantastisch“, lobte HSG-Trainer Mike Novakovic. Für die Minuten, in denen es nicht lief, übernahm er die Verantwortung.
Nachdem sich die HSG mit dem 24:13 (37.) den höchsten Vorsprung erspielt hatte, wechselte Novakovic durch, um allen Akteuren Spielpraxis zu geben. „Wir haben dann nichts mehr auf die Reihe gekriegt, sind panisch über das Feld gelaufen“, bilanzierte der Trainer. Die Gastgeber kamen mit einer Serie von sechs Treffern auf 27:24 (49.) heran. Um den Erfolg nicht zu gefährden, rotierte Novakovic seine Anfangsformation wieder auf das Feld. Vier Minuten und 16 Sekunden später war die Partie mit dem 32:25 entschieden.
„Das Ergebnis nehme ich auf meine Kappe. Wenn ich nicht gewechselt hätte, hätten wir zweistellig gewonnen“, so Novakovic, der aus der Schwächephase („Wir haben uns kaum gewehrt“) seine Lehren ziehen will. Ausgenommen aus der Kritik waren die Nachwuchsspieler Niklas Zepf und Niklas Sorg. „Sie haben keinen schlechten Job gemacht. Aber die Spieler der ersten Mannschaft, die auch auf der Platte anwesend waren, müssen dann eine Schippe drauflegen und die Jüngeren unterstützen“, forderte der Coach der Donautäler.Tore: D. Hipp (8/1), Hermann (8), Schick (5), Merk, E. Parlak (je 3), F. Hipp, Efinger (je 2), Zepf, Rabus, Fritz (je 1). Württembergliga Frauen TV Nellingen II – HSG Fridingen/ Mühlheim 20:29 (8:14). Bereits nach 13 Minuten sah sich Gästetrainer Frank Rohrmeier gezwungen, in das Spiel einzugreifen. Beim Stand von 1:5 beorderte er seine Handballerinnen an den Spielfeldrand. Ein Donnerwetter gab es trotz des klaren Rückstands nicht. „Ich habe gesagt, dass wir den Glauben nicht verlieren dürfen“, meinte Rohrmeier.
Denn mit Ausnahme der Chancenverwertung hatten sich die Donautälerinnen auch zu Spielbeginn als ebenbürtiger Gegner erwiesen. Drei ungenützte Tempogegenstöße und ein verworfener Siebenmeter führten zum Rückstand. Mehr als die Ansprache und eine etwas defensivere Deckungsvariante justierte Rohrmeier nicht nach.
Trotzdem gab es schnell die positive Auswirkung. Mit einem 7:0-Lauf gingen die Gäste 8:5 in Führung. „Wir haben eine Bombenabwehr gestellt“, lobte Rohrmeier. Anschließend war Fridingen/Mühlheim gegen keineswegs schlechte Nellingerinnen nicht mehr zu gefährden. Nach dem 14:8 zur Pause schraubte die HSG den Abstand bis auf 20:10 hoch.
Trotz der klaren Führung stellten sich die Gäste kein Bein mehr. „Es kann passieren, dass man einen Schritt weniger macht. Die Mannschaft war aber diszipliniert und ist nicht nachlässig geworden“, lobte Rohrmeier. „Das war eine sehr gute Leistung.“.- Tore: Maier (10/3), Maurer (5/2), Frankenstein (5), Gögelein (3), Seiffert, Rebholz (je 2), K. Marquardt, Kounovsky (je 1). Landesliga Frauen SpVgg Mössingen – HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen 21:15 (14:9). In Führung lagen die Gäste nie. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase – Romy Epple (16.) traf zum 5:6 – setzte sich Mössingen zunächst auf 9:5 und 11:6 ab. Bei dem Fünf-Tore-Rückstand blieb es bis zur Halbzeit. Zwar kam die HSG NTW durch Cara Riester und Epple nach dem Seitenwechsel auf 11:14 heran. Weil die Ausbeute in der Offensive mit nur 15 Toren nicht stimmte, waren die Gäste bereits frühzeitig (11:16/36.) nicht mehr in der Lage, die Partie zu drehen. „Uns haben die Tore gefehlt“, meinte Trainerin Zeljana Pfeffer, deren Mannschaft drei Siebenmeter vergab. Vor allem Caterina Schwarz und Josipa Anic wurden in der Offensive schmerzlich vermisst. „Mit den beiden und Anika Kupferschmid, die auch fehlte, wäre etwas machbar gewesen“, sagte Pfeffer. Weil die Mannschaft kämpfte und auch in der Abwehr ordentlich stand, waren es die technischen Fehler in der Offensive, die ein besseres Resultat verhinderten.- Tore: Riester (5/2), Beiswenger (4/2), Epple (4), Wax, Gebhardt (je 1). HSG Leinfelden-Echterdingen II – HSG Baar 25:19 (10:8). Beim Dritten kassierte das Schlusslicht die erwartete Niederlage. So klar, wie es das Ergebnis ausdrückte, war die Begegnung nicht. Nach ausgeglichenem Start setzten sich die Gastgeberinnen zunächst auf 5:2 ab. Die HSG kämpfte und erzielte mit dem Siebenmeter-Tor von Larissa Schuler (26.) den 7:8-Anschlusstreffer. Bis zur Pause lag der gastgebende Favorit nur knapp in Führung. Mit zwei Serien von drei Toren kam Leinfelden-Echterdingen II (15:11, 18:12) dann aber auf die Siegerstraße.- Tore: Schuler (6/3), C. Marquardt (4), Kratt (3), Spehar (2), Lebioda, Grimm, Messner, Schobel (je 1).