Blues vom Feinsten
Trio Opportunity und Blues-Harpspieler Riedel Diegel begeistern im Kesselhaus
TROSSINGEN - Das Trio Opportunity hat am Freitagabend im Kesselhaus Blues vom Feinsten geboten. In gemütlicher Atmosphäre konnte das Publikum einen genussvollen Abend bei guter Musik verbringen. Marie Fofana, Percussion und Gesang, Gaz, Bass und Gesang und Axel Nagel, Gitarre und Gesang begeisterten mit ihren Arrangements und Interpretationen von berühmten und weniger berühmten Songs.
Eine Besonderheit gäbe es hier, meinten die Drei: Sie spielten nämlich ohne Hallgeräte. Den notwendigen Hall, sagen sie, würde das Kesselhaus schon selbst erzeugen.
„Blue Suede Shoes“von Carl Perkins, das unter Anderem auch schon von Elvis gesungen wurde, überzeugte davon, wie die drei Stimmen und ihre Instrumente ins Kesselhaus passten. Mit kleinen Geschichten führten die Musiker ungezwungen und unterhaltsam durchs Programm. Die abwechselnde Verteilung der Solostimmen macht diese Band besonders, und mit ihrem kleinen Instrumentarium schaffen sie es eine wirklich außergewöhnliche Klangvielfalt zu erschaffen.
Über Menschen, denen man nicht so gern begegnet, sangen sie in „Glad“von den Wood Brothers. In dem Lied heißt es: „It's good to see you but I'll be glad to see you go“. Für den nächsten Song baten sie einen besonderen Gast auf die Bühne: Blues-Harpspieler Riedel Diegel gibt die nächsten zwei Tage einen Workshop in Trossingen und unterstützte die Band über den Abend verteilt bei einigen Songs. „Get Rhythm“von Johnny Cash war der erste gemeinsame Song und im Zusammenspiel entwickelten die vier Musiker einen besonderen Schwung, der auch das Publikum mitriß.
Mit „His masters voice“hätten sie „einen Song gefunden, der noch deutlich älter ist als wir“, und so imitieren die Drei den Klang alter Schallplatten, was ausgesprochen gut gelang. Zurück im Jetzt sangen sie „It's gonna be“- frei übersetzt „Alles wird gut“. Mit „13 tollen Einstiegsfragen für die Pause“, der „13 Question Method“von Chuck Berry ging der erste Konzertteil zu Ende.
Auch im zweiten Teil folgten starke Songs wie „Sing about it“, wieder mit Riedel Diegel. Den Song „Ventura Highway“von der Band „America“habe Marie auf einer Autofahrt auf der A8 entdeckt und so schufen die Musiker ihre ganz eigene Version davon. Marie Fofana sang mit ihrer natürlichen und ausdrucksstarken Stimme ein Lied über eine Frau, die Photomotive für ihre Kamera sucht, die sie für einen Verflossenen gekauft hatte. „Bad self portraits“erzählt diese Geschichte auf musikalische Art. „Shine on you crazy diamond“von Pink Floyd und „Sweet soulful music“rundeten den Abend ab.
Als „Endstück nach den vielen Filetstücken“folgte „And when I die“, doch das begeisterte Publikum hatte noch nicht genug - zum Glück hatte die Band noch einige Zugaben in petto.