Konzert mit Gänsehautfaktor
Musikkameradschaft Hausen widmet ihr Jahreskonzert Wataru Takagi
HAUSEN O.V. (al) - Ein denkwürdiges Konzert hat die Musikkameradschaft Hausen ob Verena am Samstag gegeben. Getreu dem Satz des Vorsitzenden Harald Klaiber, „Nichts ruft die Erinnerung an die Vergangenheit so lebhaft wach wie die Musik“, widmeten die Musiker den ersten Teil des Konzerts ihrem vor einem Jahr verstorbenen Ehrendirigenten Wataru Takagi.
Den Konzertreigen eröffnete der Nachwuchs unter Leitung von Christoph Hohl mit der „Polka Kids“aus der Feder von Wataru Takagi. Ein Stück speziell abgestimmt auf Nachwuchsmusiker, die Spaß am Musizieren haben sollen. Mit „The Lion Sleeps tonight“intonierten die Zöglinge eine weltberühmte Melodie des Südafrikaners Solomon Linda. Zur Krönung des Auftritts erklang „Let It Go“aus dem Disneyfilm „Frozen“.
Während sich die Jugendlichen mit „Hey Jude“einzeln von der Bühne entfernten, kamen die Aktiven aus allen Richtungen spielend auf die Bühne. Mit dem Konzertmarsch „Con Spirito“von Watura Takagi machten sie ihren musikalischen Auftakt. Das große Werk „Modi melodiae“in vier Sätzen beherrschten die Musiker einwandfrei. Wataru Takagi hat als Grundidee die Darstellung der Kirchentonarten gewählt. Das schnelle Wechseln der Tonleitern in verschiedenen Tempi offenbarte alle Facetten der Musik, angefangen von Register- über Einzelsoli, von Piano bis Forte.
„Morgenrot“wurde dann zum Höhepunkt des Abends. Auf einer Zugfahrt inspirierte das erhebende Gefühl beim Anblick eines wunderschönen Sonnenaufganges Wataru Takagi dazu, diesen Anblick in Musik zu übertragen. Stunden vor seinem Tod spielten die Musiker dem Kranken mit diesem Stück bei einem Ständchen einen letzten Gruß. Die intensive Stimmung veranlasste die Besucher in dem vollbesetzten Saal aufzustehen und nach dem Verklingen der Musik minutenlang in Stille zu verharren. Erst auf ein Dankeschön des Vorsitzenden gab es stürmischen Applaus. Der Marsch „Alte Kameraden“erklang als Dank für die vielen geehrten Jubilare (wir berichten noch).
Im zweiten Teil erklangen ganz neue Stücke unter neuer Leitung. Dirigent Christoph Hohl verstand es, die Musiker im Namen von „Wati“zu führen und bewies bei den eigenartigen, für ihn unbekannten Tönen eine ruhige Hand und führte sie zu Höchstleistungen.
Noch erklangen die effektvollen Töne der drei Pauken, und schon jubelten die Holzinstrumente in den höchsten Tönen, vom tiefen Blech untermalt beim Marsch „Salemonia“von Kurt Gäbele. In „Matrimoney“erzählt der Songschreiber Gilbert O’Sullivan die Geschichte, wie seine eigene Braut ihn bedrängte rechtzeitig zum Standesamt zu kommen. Das Posaunensolo spielten hervorragend Jonas Kohler, Eckhard Maurer und Luis Schmid-Vargas.
„Queen of the Dolomites“führte die Besucher nach Cortina d’Ampezzo. Zu Beginn hallt die majestätische Größe der Dolomiten wieder. Das folgende lyrische Thema widerspiegelte die Ruhe des Bergpanoramas. Zurück im Dorf erklangen dann lebhafte italienische Klänge. Aus der Sicht eines aufsteigenden Weißkopfseeadlers, Wappenvogel der USA, hat Steven Reineke in der Konzertouvertüre „Where Eagles Soar“mit majestätischen Paukenschläge am Anfang, danach leichten Töne aus dem Holz den ruhigen Segelflug des Adlers über seiner Heimat eingefangen.
Im Gegensatz dazu erklang das Instrumentalstück von der Formation ABBA „Arrival“– Ankunft. Am Ende eines großen, musikalischen Abends wurde mit der Polka „Wir Musikanten“der volkstümlichen Unterhaltungsmusik eine Bühne gegeben, was als Zugabe zum zweiten Mal gespielt wurde.