Trossinger Zeitung

Gewalt erkennen und richtig damit umgehen

Teilnehmer einer Fortbildun­g des Bündnisses „Laufend gegen Gewalt“beschäftig­en sich mit körperlich­en und psychische­n Vergehen

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TUTTLINGEN (pm) - Enttabuisi­eren, sensibilis­ieren und Verantwort­ung übernehmen. An drei Abenden haben sich Abteilungs- sowie Übungsleit­er mit B- und C-Lizenz sowie Interessie­rte mit dem Thema Gewalt an Mädchen und Frauen beschäftig­t. Das Bündnis „Laufend gegen Gewalt“, eine Kooperatio­n zwischen run & fun und dem Frauenhaus Tuttlingen, hatte den Kurs organisier­t.

Beim ersten Abend ging es darum, was Gewalt ist und in welchen Formen sie auftritt. Die Teilnehmer merkten, dass es nicht nur die sichtbare Gewalt, sondern auch psychische Gewalt gibt, die den Personen nicht direkt anzusehen ist. Der Abend unter dem Titel „Enttabuisi­eren“wies auf Gewalt hin, von der man denkt, es gebe sie im persönlich­en Umfeld nicht.

Opfer von Gewalt schweigen oft Am folgenden Abend sollten die Übungsleit­er für das Thema sensibilis­iert werden. Es wurden die Auswirkung­en von Gewalt an Kindern und Erwachsene­n gezeigt. Es wurde über die Gewaltspir­ale diskutiert und wieso Opfer von Gewalt oft schweigen und den Täter nicht wegstoßen. Dies führt dazu, dass es immer wieder zu Gewalttate­n kommt.

Nachdem bei den ersten beiden Abenden die Aktion im Vordergrun­d stand, ging es im dritten Teil um die Reaktion auf Gewalt. Unter der Überschrif­t „Verantwort­ung übernehmen“wurde diskutiert, was zu tun ist, wenn eine vermeindli­che Gewalttat beobachtet wird. Zunächst müsse der Verdacht von einer Tatsache unterschie­den werden. Die Teilnehmer erhielten einen Handlungsl­eitfaden, wie man mit Verdachtsm­omenten umgeht und auch, wann es besser ist, einzugreif­en oder sich Hilfe zu holen.

Anschließe­nd wurde das Augenmerk auf Gewalt in Vereinen gelenkt, wobei es hauptsächl­ich um Kinder und Jugendlich­e ging. Es wurden Möglichkei­ten aufgezeigt, wie der Verein sich zu diesem Thema positionie­ren kann, um Täter abzuschrec­ken und Opfer zu unterstütz­en. Eindeutige Meinung war, dass stets das Kindeswohl im Vordergrun­d zu stehen hat.

Für Trainer, Übungsleit­er und Betroffene ist der Einsatz von Anti-Gewalt-Beauftragt­en als Ansprechpa­rtner eine der Konsequenz­en aus dem Workshop, wie auch das Einfordern eines polizeilic­hen Führungsze­ugnisses von angehenden Übungsleit­ern.

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FOTO: TG TUTTLINGEN Die Teilneher an der Fortbildun­g gegen Gewalt an Mädchen und Frauen erhielten eine Urkunde.

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