Ortsumfahrung-Erweiterung kommt nicht
Zu hohe Kosten von rund zehn Millionen Euro verhindern das Projekt in Aldingen
ALDINGEN - Aus Kostengründen ist die Verlängerung der Querspange der K5910 (Ortsumfahrung Aldingen) vom Tisch. Sicherungsarbeiten und eine erforderliche Brücke hätten zehn Millionen Euro gekostet. Das war den Aldinger Gemeinderäten zu teuer.
Einen großen Teil zur Entlastung der Aldinger hat die 2012 gebaute Querspange von der K5910 bis zur L433 Richtung Schura beigetragen. Die Länge dieser Tangente beträgt 1,5 Kilometer, die Baukosten lagen bei 2,2 Millionen Euro. Auf Basis dieser Erfahrungswerte sei die Gemeinde mit dem Wunsch zur Verlängerung der Querspange auf den Landkreis zugegangen. Mit der beabsichtigten Trasse vom Kreisverkehr L433/ K5910 (Edeka/Möbel Fetzer) wäre der Verkehr über die vorhandene Brunnenstraße geführt worden. Die weitere Trassenführung wäre von der Römerstraße bis zur B14 geplant worden und hätte noch eine Länge von 900 Metern gehabt.
Die Voruntersuchungen haben nun ergeben, dass die geplante Trasse in jedem Fall durch Knollenmergel und damit schwierigen Baugrund verlaufen würde. Durch die erforderliche Überwindung des Höhenunterschieds von der B14 zur K5910 wäre ein zwölf Meter tiefer Geländeeinschnitt notwendig geworden, was umfangreiche Sicherungsarbeiten erfordert hätte. Ebenso wäre zur Überbrückung der Prim ein Brückenbauwerk mit einer Länge von 120 Metern erforderlich gewesen.
Dies ergab eine Kostenschätzung des Planungsbüros in Höhe von zirka zehn Millionen Euro. Aufgrund dieser sehr hohen Kostenschätzung für eine geplante Strecke von 900 Metern wurde das Ingenieurbüro um Konkretisierung der Baukosten gebeten. Landratsamt und Gemeinde hatten vereinbart, die Kosten für die Bodenuntersuchungen und die gesamte Verkehrsuntersuchung zu teilen. Doch die Bodenuntersuchungen eines Geologen haben die Annahmen des Ingenieurbüros und somit die Kostenschätzung bestätigt. Noch während dieser Untersuchungen haben die Gemeinden Denkingen und Frittlingen ihrerseits Überlegungen bezüglich einer Ortsumfahrung angestellt. Diese hätte an die geplante Querspange angebunden werden können. Nur mit dieser Umgehung wäre die Gemeinde tatsächlich stark vom Durchgangsverkehr entlastet worden.
Der gesamte Verkehr vom Heuberg in Richtung Autobahnanschluss Tuningen wäre dann über die Querspange an Aldingen und Aixheim vorbeigeleitet worden. Aber im November 2016 hatten die Gemeinderäte Denkingen und Frittlingen entschieden, dass das Thema Ortsumfahrung Denkingen/Frittlingen vorerst nicht mehr weiter verfolgt werden solle. Daher hat der Rat beschlossen, das Thema nicht weiter zu verfolgen.
Aber die Trasse soll im Flächennutzungsplan weiterhin aufrechterhalten werden, um für geänderte Überlegungen seitens des Landes grundsätzlich offen zu sein. Die Ergebnisse des Verkehrsgutachtens und der geologischen Untersuchungen können zu einem späteren Zeitpunkt wieder verwendet werden.