„Der Garten ist mein Paradies“
Annette Rees ist seit 20 Jahren zweite Vorsitzende der Spaichinger Gartenfreunde
SPAICHINGEN - Ein kleines Jubiläum feiert Annette Rees in diesem Jahr: Seit 20 Jahren ist sie zweite Vorsitzende der Spaichinger Gartenfreunde. Sie engagiert sich bei den traditionellen Veranstaltungen wie Pflanzenbörse und Sonnenblumenwettbewerb sowie dem Jahresausflug. Und steckt im Schnitt zwei Stunden Arbeit täglich in ihren eigenen Garten – „denn der ist mein Paradies“.
Dass dieser mal ihr Ein und Alles werden sollte, war Annette Rees nicht in die Wiege gelegt: „Früher hatte ich gar kein Interesse am Garten – meiner Mutter wollte ich als Kind nie helfen.“Erst in den 1970er Jahren erwachte das Interesse, intensivierte sich mit dem eigenen Haus an der Albstraße, das die Familie 1980 bezog. 1985 trat sie den Gartenfreunden bei. „Der Vorsitzende Günter Trinkner hat mich gefragt – er ist ebenfalls im 1944er-Jahrgang.“1997 wurde sie zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Zu ihren Aufgaben gehört die Annahme der Anmeldungen für den Jahresausflug. Der führt in diesem Jahr am 8. Juli zur Staudengärtnerei „Gräfin von Zeppelin“nach Sulzburg. „Es liegen schon 42 Anmeldungen vor.“Im Vereinsausschuss wird zuvor diskutiert, wohin die jährliche Tour führen soll. Jeden Herbst ist sie „in meinem Revier“beim Sonnenblumenwettbewerb der Gartenfreunde unterwegs, um die Höhe der Pflanzen zu messen.
Und erst am vergangenen Wochenende stand wieder die Pflanzenbörse auf dem Wochenmarkt an. „Dafür steche ich Pflanzen aus im Garten aus winterharten Stauden, Lilien, Rittersporn, Lupinen.“Ihr Part bei der Börse seien Blumen, andere würden Jungpflanzen wie Paprika oder Tomaten anbieten. „Die Leute haben uns die Sachen aus der Hand gerissen“, berichtet die Spaichingerin. Der Ausschuss sei morgens um sieben vor Ort gewesen, „da standen schon die ersten Kunden dort“.
Die Rentnerin, die früher als Damenschneiderin gearbeitet hat, geht immer in ihren Garten, „wenn ich Zeit habe“. Ihr sei es wichtig, „dass es blüht“. Dabei achtet sie auf die Farbzusammenstellung, „gelb passt gut zu grün“. Zu tun sei immer etwas: „Durchhacken, Erde auflockern nach dem Regen, Blumen abschneiden, Unkraut jäten“. Ihr Mann Herbert Rees unterstützt sie dabei: „Ich bin der Hilfsgärtner“, lacht er. „Ich schaffe nur unter Anleitung meiner Frau.“Sein Part auf dem neun Ar großen Grundstück sind die Bäume und Sträucher sowie das Rasenmähen. Immer frischer Salat Viel Zeit verwendet Annette Rees auf ihren Gemüsegarten. „Mir ist wichtig, dass immer frischer Salat auf den Tisch kommt.“Um jungen Salat zu schützen, stülpt sie abgeschnittene Joghurtbecher drüber. „Das schützt gegen Schneckenfraß und Sonneneinstrahlung“, erläutert sie. „Wenn der Salat ausgewachsen ist, kann man die Becher entfernen.“
Annette Rees ist zudem ehrenamtlich im Altenzentrum St. Josef und im Pfarrhelferkreis aktiv, serviert Kaffee beim Singen im Altenheim und geht mit Bewohnern in die Hauskapelle. Sie backt und kocht gerne und kümmert sich um ihre vier Enkel. Der Garten jedoch ist ein wesentlicher Mittelpunkt ihres Lebens: „Eine Freundin sagt immer, du brauchst nicht zur Mainau – du hast die Blumeninsel in deinem Garten.“