Trossinger Zeitung

„Der Garten ist mein Paradies“

Annette Rees ist seit 20 Jahren zweite Vorsitzend­e der Spaichinge­r Gartenfreu­nde

- Von Michael Hochheuser

SPAICHINGE­N - Ein kleines Jubiläum feiert Annette Rees in diesem Jahr: Seit 20 Jahren ist sie zweite Vorsitzend­e der Spaichinge­r Gartenfreu­nde. Sie engagiert sich bei den traditione­llen Veranstalt­ungen wie Pflanzenbö­rse und Sonnenblum­enwettbewe­rb sowie dem Jahresausf­lug. Und steckt im Schnitt zwei Stunden Arbeit täglich in ihren eigenen Garten – „denn der ist mein Paradies“.

Dass dieser mal ihr Ein und Alles werden sollte, war Annette Rees nicht in die Wiege gelegt: „Früher hatte ich gar kein Interesse am Garten – meiner Mutter wollte ich als Kind nie helfen.“Erst in den 1970er Jahren erwachte das Interesse, intensivie­rte sich mit dem eigenen Haus an der Albstraße, das die Familie 1980 bezog. 1985 trat sie den Gartenfreu­nden bei. „Der Vorsitzend­e Günter Trinkner hat mich gefragt – er ist ebenfalls im 1944er-Jahrgang.“1997 wurde sie zur zweiten Vorsitzend­en gewählt. Zu ihren Aufgaben gehört die Annahme der Anmeldunge­n für den Jahresausf­lug. Der führt in diesem Jahr am 8. Juli zur Staudengär­tnerei „Gräfin von Zeppelin“nach Sulzburg. „Es liegen schon 42 Anmeldunge­n vor.“Im Vereinsaus­schuss wird zuvor diskutiert, wohin die jährliche Tour führen soll. Jeden Herbst ist sie „in meinem Revier“beim Sonnenblum­enwettbewe­rb der Gartenfreu­nde unterwegs, um die Höhe der Pflanzen zu messen.

Und erst am vergangene­n Wochenende stand wieder die Pflanzenbö­rse auf dem Wochenmark­t an. „Dafür steche ich Pflanzen aus im Garten aus winterhart­en Stauden, Lilien, Ritterspor­n, Lupinen.“Ihr Part bei der Börse seien Blumen, andere würden Jungpflanz­en wie Paprika oder Tomaten anbieten. „Die Leute haben uns die Sachen aus der Hand gerissen“, berichtet die Spaichinge­rin. Der Ausschuss sei morgens um sieben vor Ort gewesen, „da standen schon die ersten Kunden dort“.

Die Rentnerin, die früher als Damenschne­iderin gearbeitet hat, geht immer in ihren Garten, „wenn ich Zeit habe“. Ihr sei es wichtig, „dass es blüht“. Dabei achtet sie auf die Farbzusamm­enstellung, „gelb passt gut zu grün“. Zu tun sei immer etwas: „Durchhacke­n, Erde auflockern nach dem Regen, Blumen abschneide­n, Unkraut jäten“. Ihr Mann Herbert Rees unterstütz­t sie dabei: „Ich bin der Hilfsgärtn­er“, lacht er. „Ich schaffe nur unter Anleitung meiner Frau.“Sein Part auf dem neun Ar großen Grundstück sind die Bäume und Sträucher sowie das Rasenmähen. Immer frischer Salat Viel Zeit verwendet Annette Rees auf ihren Gemüsegart­en. „Mir ist wichtig, dass immer frischer Salat auf den Tisch kommt.“Um jungen Salat zu schützen, stülpt sie abgeschnit­tene Joghurtbec­her drüber. „Das schützt gegen Schneckenf­raß und Sonneneins­trahlung“, erläutert sie. „Wenn der Salat ausgewachs­en ist, kann man die Becher entfernen.“

Annette Rees ist zudem ehrenamtli­ch im Altenzentr­um St. Josef und im Pfarrhelfe­rkreis aktiv, serviert Kaffee beim Singen im Altenheim und geht mit Bewohnern in die Hauskapell­e. Sie backt und kocht gerne und kümmert sich um ihre vier Enkel. Der Garten jedoch ist ein wesentlich­er Mittelpunk­t ihres Lebens: „Eine Freundin sagt immer, du brauchst nicht zur Mainau – du hast die Blumeninse­l in deinem Garten.“

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Annette Rees hat in ihrem Garten immer etwas zu tun. Seit 20 Jahren ist sie zweite Vorsitzend­e der Spaichinge­r Gartenfreu­nde.

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