Trossinger Zeitung

Familie nach zwölf Stunden aus Seenot gerettet

Katamaran kentert auf der Ostsee – Besatzung und Hund überstehen Nacht auf dem Meer

- Von Sonja Wurtscheid

HAMBURG (dpa) - Rettung nach dramatisch­er Nacht auf dem Meer: Zwölf Stunden haben ein Vater, seine zwei Söhne und ein Hund auf ihrem gekenterte­n Boot in der Ostsee auf Hilfe gewartet. Sturmböen eines aufziehend­en Gewitters hatten ihren Katamaran am Freitag zwischen Peenemünde und Lubmin zum Kentern gebracht, wie die Deutsche Gesellscha­ft zur Rettung Schiffbrüc­higer (DGzRS) am Samstag mitteilte. Als das Gewitter seine Vorboten schickte, wollten der 55-jährige Vater und seine 20 und 23 Jahre alten Söhne die Segel einholen – offenbar waren sie dabei aber nicht schnell genug. Plötzliche Sturmböen brachten den acht Meter langen Katamaran laut Mitteilung zum Kentern.

„Wir haben es geschafft, bei etwa anderthalb Metern Seegang auf das gekenterte Boot zu klettern“, berichtete der 23-jährige Sohn den Seenotrett­ern später. Auch der Bordercoll­ie habe es aus dem Wasser geschafft. Die Leuchtrake­ten und Handys der Familie gingen laut Meldung allerdings unter. Nachdem die Pfiffe der Signalpfei­fen ungehört geblieben waren, wartete die Familie aus der Nähe von Neubranden­burg demnach auf die Morgendämm­erung und auf Hilfe.

„Eine Reisetasch­e trieb auf mit einem Pullover, zwei Jacken und einem Schlafsack,“erzählte der Sohn weiter. Mit den nassen Sachen zugedeckt verbrachte die Familie die Nacht auf dem Wasser.

Am Morgen nach dem verheerend­en Sturm entdeckte die Besatzung einer Segeljacht die Schiffbrüc­higen schließlic­h. Die Seenotrett­er brachten Vater, Söhne und Hund sicher an Land. Dort wurden sie laut Rettern von der glückliche­n Mutter in Empfang genommen.

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FOTO: DGZRS/DPA Der gekenterte Katamaran wird in den Hafen geschleppt.

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