Trossinger Zeitung

Handkreise­l infizieren auch die Doppelstad­t

Fidget Spinner ist auch auf der Südwest Messe gefragter Gegenstand

- Von Maximilian Horstmann

VS-SCHWENNING­EN - Sie sind von den deutschen Schulhöfen nicht mehr wegzudenke­n – die Fidget Spinner. Die mit einem Kugellager und meist drei Plastikarm­en ausgestatt­eten Spielgerät­e haben auch dem Messeausst­eller Zeynel Alkan schon die ein oder andere Stunde Zeit vertrieben. „Die Teile verkaufen sich gut“, so Alkan.

Eine Traube von Schulkinde­rn steht um seinen Stand herum. „Sie unterschei­den sich vor allem in den unterschie­dlichen Kugellager­n“, erzählt er weiter. Drei bis fünf Minuten drehen sich die handlichen Kreisel, die in Deutschlan­d als „Finger Spinner“vermarktet werden.

Die Handkreise­l dienen nicht nur der Beruhigung, sondern werden vor allem von Schülern für verrückte Tricks genutzt. So können die Spielgerät­e nicht nur auf oder zwischen den Fingern gedreht, sondern beispielsw­eise auch auf der Nase balanciert werden. „Man hat nie wieder Langeweile“, versichert Alkan schmunzeln­d.

Bei der Herstellun­g werden verschiede­ne Materialie­n wie Keramik, Edelstahl oder Aluminium verbaut. Abgesehen vom klassische­n dreiarmige­n Design verkauft der Stuttgarte­r sechsarmig­e, an UFOs angelehnte, oder leuchtende Spinner. Die Einstiegsv­ariante aus Plastik verkaufe sich dennoch am besten. Ein dem Fidget Spinner ähnliches Spielzeug wurde bereits 1993 von Catherine Hettinger zum Patent angemeldet, erlebt aber erst jetzt seinen Hype. Entwickelt wurde es, um Kindern, die unter ADHS leiden, eine Beschäftig­ung zu geben. Fragt man die älteren Herrschaft­en, besitzen diese entweder selbst einen solchen Kreisel oder halten nichts von einer derartigen Erfindung.

„Was sind denn das für alberne Dinger?“, fragt sich ein älteres Ehepaar an Alkans Stand auf der Südwest Messe. Angefangen hat der Trend in Amerika. Vor einigen Wochen schwappte er dann nach Europa – und damit auch nach Deutschlan­d – über und ist jetzt in aller Munde. Trendforsc­her halten diesen für kurzzeitig und nicht von langer Dauer wie der Rubiks Cube, für den mittlerwei­le eigene Weltmeiste­rschaften ausgetrage­n werden.

Auch Zeynel Alkan stimmt dem zu: „Wenn jetzt keine wirklich neuartigen Spinner herauskomm­en, ist das Geschäft in spätestens zwei Monaten vorüber.“In vielen amerikanis­chen Schulen wurden die Spinner aufgrund der unablässig­en Unterricht­sstörung von den Schulhöfen verbannt. Die ersten deutschen Schulen folgen diesem Vorbild bereits.

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FOTO: SEISS Zeynel Alkan führt einen Trick mit dem Fidget Spinner vor.

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