Handkreisel infizieren auch die Doppelstadt
Fidget Spinner ist auch auf der Südwest Messe gefragter Gegenstand
VS-SCHWENNINGEN - Sie sind von den deutschen Schulhöfen nicht mehr wegzudenken – die Fidget Spinner. Die mit einem Kugellager und meist drei Plastikarmen ausgestatteten Spielgeräte haben auch dem Messeaussteller Zeynel Alkan schon die ein oder andere Stunde Zeit vertrieben. „Die Teile verkaufen sich gut“, so Alkan.
Eine Traube von Schulkindern steht um seinen Stand herum. „Sie unterscheiden sich vor allem in den unterschiedlichen Kugellagern“, erzählt er weiter. Drei bis fünf Minuten drehen sich die handlichen Kreisel, die in Deutschland als „Finger Spinner“vermarktet werden.
Die Handkreisel dienen nicht nur der Beruhigung, sondern werden vor allem von Schülern für verrückte Tricks genutzt. So können die Spielgeräte nicht nur auf oder zwischen den Fingern gedreht, sondern beispielsweise auch auf der Nase balanciert werden. „Man hat nie wieder Langeweile“, versichert Alkan schmunzelnd.
Bei der Herstellung werden verschiedene Materialien wie Keramik, Edelstahl oder Aluminium verbaut. Abgesehen vom klassischen dreiarmigen Design verkauft der Stuttgarter sechsarmige, an UFOs angelehnte, oder leuchtende Spinner. Die Einstiegsvariante aus Plastik verkaufe sich dennoch am besten. Ein dem Fidget Spinner ähnliches Spielzeug wurde bereits 1993 von Catherine Hettinger zum Patent angemeldet, erlebt aber erst jetzt seinen Hype. Entwickelt wurde es, um Kindern, die unter ADHS leiden, eine Beschäftigung zu geben. Fragt man die älteren Herrschaften, besitzen diese entweder selbst einen solchen Kreisel oder halten nichts von einer derartigen Erfindung.
„Was sind denn das für alberne Dinger?“, fragt sich ein älteres Ehepaar an Alkans Stand auf der Südwest Messe. Angefangen hat der Trend in Amerika. Vor einigen Wochen schwappte er dann nach Europa – und damit auch nach Deutschland – über und ist jetzt in aller Munde. Trendforscher halten diesen für kurzzeitig und nicht von langer Dauer wie der Rubiks Cube, für den mittlerweile eigene Weltmeisterschaften ausgetragen werden.
Auch Zeynel Alkan stimmt dem zu: „Wenn jetzt keine wirklich neuartigen Spinner herauskommen, ist das Geschäft in spätestens zwei Monaten vorüber.“In vielen amerikanischen Schulen wurden die Spinner aufgrund der unablässigen Unterrichtsstörung von den Schulhöfen verbannt. Die ersten deutschen Schulen folgen diesem Vorbild bereits.