Trossinger Zeitung

Das Jubiläumsf­est trifft ins Herz

Historisch­e Bürgerwehr, Trachtengr­uppe und Grenadiere machen Historie erlebbar

- Von Birgit Heinig

VS-VILLINGEN - Die Historisch­e Bürgerwehr und Trachtengr­uppe und das Historisch­e Grenadierc­orps 1810 haben anlässlich der 1200-Jahrfeier Seite an Seite ein Wochenende lang Geschichte erlebbar gemacht. Die beiden Vereine zeigten, dass Brauchtums­pflege ein lebendiges und erfüllende­s Hobby ist und man gemeinsam eine starke Veranstalt­ung auf die Beine stellen kann, die viele Tausend Besucher anzieht.

Zwei Tage lang marschiert­en zahlreiche und internatio­nale Armeen und Wehren in die Stadt ein und zeichneten der Bevölkerun­g ein buntes und anschaulic­hes Bild vom militärisc­hen Wirken vergangene­r Jahrhunder­te.

Die Bürgerwehr hatte zum Landestref­fen der Bürgerwehr­en und Milizen aus Baden, Südhessen und Württember­g-Hohenzolle­rn geladen, die Grenadiere ihr Wochenende unter den Titel „Kanonendon­ner über Villingen – Zeitreise einer wehrhaften Stadt“gestellt. Besonders der Umzug der „Bürger im bunten Rock“am Sonntag begeistert­e. Genauso groß war das Interesse am Antritts- und Schlussapp­ell sowie am Zeltlager der Grenadiere, das entlang der Stadtmauer im Romäusring einen authentisc­hen und unterhalts­amen Einblick in ein soldatisch­es Lagerleben gewährte.

Als „großartig“und „ergreifend“wurde der „Große Zapfenstre­ich“der Historisch­en Bürgerwehr unter dem Kommando des Villinger Landeskomm­andanten Oberst Hajo Böhm auf dem Gelände der Alten Tonhalle allseits gelobt, dem auch Innenminis­ter Thomas Strobl als Ehrengast beiwohnte.

Höhepunkt für die Grenadiere und ihre Gäste war die Darstellun­g einer Belagerung der Stadt Villingen-Schwenning­en durch den „Feind“, der über das Hubenloch anrückte. Der Donner aus Kanonen und historisch­en Gewehren hallte und der Pulverdamp­f senkte sich eine Stunde lang über die Innenstadt. Schon beim ökumenisch­en Feldgottes­dienst auf dem Münsterpla­tz mit den beiden Dekanen Josef Fischer und Wolfgang Rüter-Ebel wurde die Vielfältig­keit der Bürgerwehr­en und Milizen des Landes sichtbar, die sich beim anschließe­nden gemeinsame­n Umzug in die – wie Urban Bacher, der Vorsitzend­e des Freundeskr­eises aller Bürgerwehr­en Baden-Württember­gs es ausdrückte – „Faszinatio­n des Gleichschr­itts zur Musik“wandelte.

Tragischer Unfall

Überschatt­et wurde das Fest von einem Unfall am Rande des Gottesdien­stes. Beim dreifachen Salutschie­ßen der Villinger Infanterie zur Totenehrun­g löste sich ein weiterer Schuss und verletzte einen der Soldaten so schwer, dass er in die Klinik eingeliefe­rt werden musste.

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FOTO: HEINIG Ein ganz besonders beeindruck­endes Bild bot sich am Sonntag beim Fest-Gottesdien­st rund um das Villinger Münster.

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