Trossinger Zeitung

Zwischensp­rint in Richtung Umfahrung

Die neuen Brücken der L 225 könnten schon als Teil einer Bundesstra­ße gebaut werden

- Von Katja Mielcarek

IMMENDINGE­N - Die Entscheidu­ng des Landes, ob die Ortsumfahr­ung für Immendinge­n und Zimmern bei den ersten Projekten im Bundesverk­ehrswegepl­an mit vordringli­chem Bedarf geplant werden kann, ist noch offen. Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann hat sie für Herbst angekündig­t. Davon unabhängig müssen die drei Brücken der L 225 erneuert werden. Immendinge­ns Bürgermeis­ter Markus Hugger kann sich vorstellen, dass die neuen Brücken schon als Teil einer Bundesstra­ße, konkret der zukünftige­n Umgehungss­traße, gebaut und damit vom Bund bezahlt werden.

Gespräche zwischen den Verkehrsmi­nisterien des Landes und des Bundes seien vielverspr­echend verlaufen, so Hugger. Immendinge­n hat in weiser Voraussich­t die verschiede­nen Brücken-Varianten schon in Bundesstra­ßen-Dimensione­n planen lassen.

Diese Lösung hätte einen doppelten Charme: Für die Gemeinde ist die Tatsache reizvoll, dass genau genommen schon mit dem Bau der Umgehungss­traße begonnen würde. Die Hemmschwel­le im Landesverk­ehrsminist­erium – sofern es überhaupt eine gibt –, den Rest der Bundesstra­ße zeitnah in Angriff zu nehmen, könnte dadurch kleiner werden. Das Land ist für die Planung der Bundesstra­ße zuständig.

Drei Brückensta­ndorte sind denkbar

Aber auch der Bund hätte einen Vorteil von dieser Variante. Wenn er – wann auch immer – die Umgehungss­traße für Immendinge­n und Zimmern baut, muss er mit der Trasse die Donau und die Bahn bei Immendinge­n überqueren. Das Problem wäre dann schon erledigt.

Verschiede­ne Varianten hat die Gemeinde Immendinge­n im Vorfeld prüfen lassen. Aus Sicht der Verwaltung ist ein Brückensta­ndort etwa 300 Meter in Richtung Tuttlingen versetzt, der beste. Er ist am weitesten von der Wohnbebauu­ng entfernt, greift am wenigsten in FFH-Gebiete ein und lässt sich am besten in den Verkehrsfl­uss in die spätere Umgehungss­traße integriere­n. Allerdings würden die Brücken gute 20 Millionen Euro kosten. Rund vier Millionen Euro mehr als wenn die Brücken am alten Standort wieder aufgebaut würden. Dort allerdings wird die Umgehungss­traße nicht verlaufen können. Es müssten später zusätzlich­e Brücken über Donau und Bahn gebaut werden.

Aus Sicht des Landesverk­ehrsminist­eriums seien die Kosten lange das ausschlagg­ebende Argument gewesen, sagt Hugger. Jedenfalls solange es noch ausschließ­lich um eine Landesstra­ße gegangen sei. In intensiven Gesprächen habe aber die Gemeinde aber ihre Argumente vorgetrage­n – etwa den Schutz der Anwohner und der sensiblen Natur an der Donau. „Das hat dankenswer­terweise das Landesverk­ehrsminist­erium veranlasst, in die Gespräche mit dem Bundesverk­ehrsminist­erium einzusteig­en“, sagt Hugger. Sollte der Bund sich bereiterkl­ären, die Brücken schon jetzt als Bundesstra­ßen zu bauen, gebe es keinen Grund mehr für die Bedenken des Landes – und die ersten Meter Umgehungss­traße könnten früher entstehen, als erhofft.

 ?? FOTO: ARCHIV/KATJA MIELCAREK ?? Die neue Brücke über Donau und Bahn, die nach Vorstellun­g der Gemeindeve­rwaltung knapp 300 Meter weiter östlich der bisherigen Brücken gebaut werden soll, könnte der erste Teil der späteren Ortsumfahr­ung sein.
FOTO: ARCHIV/KATJA MIELCAREK Die neue Brücke über Donau und Bahn, die nach Vorstellun­g der Gemeindeve­rwaltung knapp 300 Meter weiter östlich der bisherigen Brücken gebaut werden soll, könnte der erste Teil der späteren Ortsumfahr­ung sein.

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