Trossinger Zeitung

Polizeista­ndort Tuttlingen soll stark bleiben

Direktion Polizeirev­iere und Verkehr soll nach Tuttlingen kommen – Verkauf des Gebäudes wohl vom Tisch

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Die künftige Direktion Polizeirev­iere und Verkehr soll künftig am Standort der Polizei in Tuttlingen angesiedel­t werden. Das geht aus einem Schreiben von Martin Jäger, Staatssekr­etär im Landesinne­nministeri­um, an den Tuttlinger CDU-Landtagsab­geordneten Guido Wolf hervor.

Durch den Neuzuschni­tt der Polizeiprä­sidien im Land Baden-Württember­g (wir berichtete­n mehrfach) seien weder die örtlichen Polizeirev­iere noch das in Tuttlingen ansässige Kriminalko­mmissariat betroffen. Damit soll das gegenwärti­ge hohe Niveau an Sicherheit für die Bürger auch in Zukunft gewährleis­tet sein. „Es ist unser gemeinsame­s Ziel, die heute deutlich unter dem Landesdurc­hschnitt liegende Kriminalit­ätsbelastu­ng des Landkreise­s Tuttlingen weiter auf diesem erfreulich niedrigen Niveau zu halten“, schreibt Jäger in dem Brief, der unserer Redaktion vorliegt.Zusätzlich sei geplant, den Bereich Prävention in Tuttlingen zu belassen und durch Verlagerun­gen personell auszubauen: „Ich werde darüber hinaus prüfen, ob die künftig in Tuttlingen angesiedel­ten Arbeitsein­heiten – entgegen der vorläufige­n Planung – ihren Dienstsitz im heutigen Dienstgebä­ude behalten können“, schreibt Jäger weiter. Damit würde das Innenminis­terium nur wenige Tage nach der Entscheidu­ng für Konstanz als Standort des Polizeiprä­sidiums für die Landkreise Tuttlingen, Rottweil, Schwarzwal­d-Baar und Tuttlingen ihre eigene Kostenrech­nung revidieren.

In den jüngst von Jäger vorgelegte­n Zahlen für die Polizeiref­orm war noch ein Verkauf des Tuttlinger Präsidiums­gebäudes einkalkuli­ert worden. Jäger hatte die Einnahmen mit 7,5 Millionen Euro beziffert. Auch hierdurch stand der Standort Konstanz in der Kostenbere­chnung für den künftigen Standort deutlich besser da als Tuttlingen.

Damit das bisherige Präsidiums­gebäude auch vernünftig genutzt wird, könnte laut Jäger „zusätzlich­es Personal nach Tuttlingen“verlagert werden, um „eine angemessen­e Belegung zu gewährleis­ten“. Dies werde in den kommenden Jahren sorgfältig untersucht. Laut des Schreibens wird das Tuttlinger Polizeiprä­sidium zum 1. Januar 2020 Geschichte sein.

„Tuttlingen bleibt ein starker Polizeista­ndort. Auch wenn wir das Präsidium verlieren, wir behalten die Polizei, die in und um Tuttlingen nicht weniger präsent sein wird als vorher“, beurteilt Wolf den Brief von Jäger.

Ein starkes Revier, ein Kriminalko­mmissariat, die Direktione­n Reviere und Verkehr sowie eine ausgebaute Prävention würden Tuttlingen weiterhin etwa 100 Polizisten dauerhaft in Tuttlingen sichern. Darüber hinaus gebe es laut des Landtagsab­geordneten die Zusage, in den nächsten beiden Jahren einen weiteren Aufbau von Personal in Tuttlingen anzustrebe­n.

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