Polizeistandort Tuttlingen soll stark bleiben
Direktion Polizeireviere und Verkehr soll nach Tuttlingen kommen – Verkauf des Gebäudes wohl vom Tisch
TUTTLINGEN - Die künftige Direktion Polizeireviere und Verkehr soll künftig am Standort der Polizei in Tuttlingen angesiedelt werden. Das geht aus einem Schreiben von Martin Jäger, Staatssekretär im Landesinnenministerium, an den Tuttlinger CDU-Landtagsabgeordneten Guido Wolf hervor.
Durch den Neuzuschnitt der Polizeipräsidien im Land Baden-Württemberg (wir berichteten mehrfach) seien weder die örtlichen Polizeireviere noch das in Tuttlingen ansässige Kriminalkommissariat betroffen. Damit soll das gegenwärtige hohe Niveau an Sicherheit für die Bürger auch in Zukunft gewährleistet sein. „Es ist unser gemeinsames Ziel, die heute deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegende Kriminalitätsbelastung des Landkreises Tuttlingen weiter auf diesem erfreulich niedrigen Niveau zu halten“, schreibt Jäger in dem Brief, der unserer Redaktion vorliegt.Zusätzlich sei geplant, den Bereich Prävention in Tuttlingen zu belassen und durch Verlagerungen personell auszubauen: „Ich werde darüber hinaus prüfen, ob die künftig in Tuttlingen angesiedelten Arbeitseinheiten – entgegen der vorläufigen Planung – ihren Dienstsitz im heutigen Dienstgebäude behalten können“, schreibt Jäger weiter. Damit würde das Innenministerium nur wenige Tage nach der Entscheidung für Konstanz als Standort des Polizeipräsidiums für die Landkreise Tuttlingen, Rottweil, Schwarzwald-Baar und Tuttlingen ihre eigene Kostenrechnung revidieren.
In den jüngst von Jäger vorgelegten Zahlen für die Polizeireform war noch ein Verkauf des Tuttlinger Präsidiumsgebäudes einkalkuliert worden. Jäger hatte die Einnahmen mit 7,5 Millionen Euro beziffert. Auch hierdurch stand der Standort Konstanz in der Kostenberechnung für den künftigen Standort deutlich besser da als Tuttlingen.
Damit das bisherige Präsidiumsgebäude auch vernünftig genutzt wird, könnte laut Jäger „zusätzliches Personal nach Tuttlingen“verlagert werden, um „eine angemessene Belegung zu gewährleisten“. Dies werde in den kommenden Jahren sorgfältig untersucht. Laut des Schreibens wird das Tuttlinger Polizeipräsidium zum 1. Januar 2020 Geschichte sein.
„Tuttlingen bleibt ein starker Polizeistandort. Auch wenn wir das Präsidium verlieren, wir behalten die Polizei, die in und um Tuttlingen nicht weniger präsent sein wird als vorher“, beurteilt Wolf den Brief von Jäger.
Ein starkes Revier, ein Kriminalkommissariat, die Direktionen Reviere und Verkehr sowie eine ausgebaute Prävention würden Tuttlingen weiterhin etwa 100 Polizisten dauerhaft in Tuttlingen sichern. Darüber hinaus gebe es laut des Landtagsabgeordneten die Zusage, in den nächsten beiden Jahren einen weiteren Aufbau von Personal in Tuttlingen anzustreben.