„Feldspiele“ist das Motto der Zeltnacht
Wenn die großen Ferien nahen, dann steht auch die Zeltnacht beim Albverein vor der Tür. Beim beliebten Durchhauser Ferienhit wird von Freitag, 28. Juli, auf Samstag, 29. Juli, auf der Baumwiese bei der Albvereinshütte gezeltet. Unsere Mitarbeiterin Andrea Utz hat im Vorfeld mit Yvonne Ganter, Vorsitzende der Durchhauser Ortsgruppe des Albvereins, und auch Mitglied im Familienteam über die 15. Zeltnacht gesprochen. Was ist für Sie persönlich der Höhepunkt der Zeltnacht? Die Zeltnacht hat so viele reizvolle Facetten, aber mein persönlicher Favorit ist das frühe Aufstehen, zu beobachten, wie so langsam in den Zelten das Erwachen beginnt. Die Ruhe am Lagerfeuer, wo das Feuer der vorigen Nacht versucht durchzuhalten. Leider kann ich dieses Jahr das ganze Treiben nicht mitverfolgen, da mich ein anderer Termin bindet. Yvonne Ganter Frau Ganter, was wird dieses Jahr geboten? Dieses Jahr soll die Zeltnacht unter dem Motto „Feldspiele“stattfinden. Also Spiele wie Völkerball, Parteiball, Sitzfußball oder ähnliches. Vielleicht spielt das Wetter ganz toll mit und wir können auch ein bisschen Wasser ins Spiel bringen. Mit wie viel Teilnehmern rechnen Sie? Ich denke, dass wir wieder mit gut 80 Teilnehmern im Alter ab drei Jahren rechnen können. Oftmals lassen sich auch Großeltern das Spektakel der Zeltnacht nicht entgehen. Sie sind zu den Spielen und zum Grillen da und ziehen sich zum Schlafen dann aber ins heimische Bett zurück. Warum sollte man sich die Zeltnacht nicht entgehen lassen? Die Kinder springen fröhlich herum, können spielen, im Zelt übernachten und auch mal am Lagerfeuer nach Herzenslust zündeln – das ist für Kinder sicher Grund genug. Aber auch die Erwachsenen kommen auf ihre Kosten. Gemütlich ums Lagerfeuer sitzen, die Kinder sind gut versorgt und vielleicht stimmt einer sogar ein Liedchen an, welches man mitnuscheln kann. Es wird ein entspannter, aber spannender Abend für alle.
Von seinen Leidenschaften zeugen die Bilder, die er in seinem Büro aufgehängt hat: Sie zeigen ein Panorama von schneebedeckten Bergen und Gruppen von Radfahrern. Denn im Sommer ist der Seniorchef gerne mit dem Fahrrad unterwegs. In der Ecke steht eine Vitrine gefüllt mit Biergläsern und -flaschen.
Honers beruflicher Weg war vorgegeben. Sein Vater führte die Hirsch-Brauerei, seine Mutter betrieb von 1935 bis 1960 die BrauereiGaststätte. Dort, wo heute die Bierwelt steht, hat die Familie gelebt. „Ich war von Jugend auf mit Bier verbunden“, erzählt Honer. Mit 14 oder 15 Jahren, genau weiß es der Seniorchef nicht mehr, habe er schon Bier brauen können. Als Jugendlicher habe er immer das „Gold“hergestellt – damals noch etwas aufwändiger als heute. Denn alle Schritte mussten per Hand ausgeführt werden: Hopfen abwiegen, Protokoll führen, auf die Uhr sehen und so weiter. Heute übernehmen Maschinen diese Aufgaben.
Mit 23 Jahren habe er zum letzten Mal Bier gebraut, erzählt Honer, der gerne abends sein Pils und seine Weißbier-Sorten trinkt. Das Bierbrauen überlässt Honer lieber seinen Braumeistern. In die heutige Technik müsste er sich, so schätzt der Seniorchef, erst einmal vier bis sechs Wochen einarbeiten. Wobei es sich der Seniorchef nicht nehmen lässt, an den wöchentlichen Bierverkostungen teilzunehmen.
Nach Abschluss der Oberrealschule in Tuttlingen und eines Internats bei Villingen mit Mittlerer Reife absolvierte er 1955 eine Lehre in der Brauerei seiner Eltern. Anschließend besuchte er die Wirtschaftsschule in Calw, bis er 1958 sein Studium an der Technischen Hochschule Weihenstephan begann. In den Ferien machte er Praktika in verschiedenen Brauereien, auch in der Schweiz. Sein zweijähriges Studium schloss er als Diplom-Braumeister mit einer Note von 1,1 ab. „Das lag mir einfach im Blut“, sagt Honer und lächelt, so wie immer, wenn er von der Brauerei erzählt. 1960 zählte die Brauerei 15 Mitarbeiter Schneller als vielleicht gedacht übernahm Honer im elterlichen Betrieb Verantwortung. „Drei Tage nach dem Studienende bin ich in die Brauerei eingetreten“, sagt der Seniorchef, der damals 23 Jahre alt war. Sein Vater war erkrankt. Rainer Honer sollte die neuen Gebäude der Brauerei, die sein Vater errichten ließ, zu Ende bringen sowie nach und nach die Brauerei aufbauen. Das berichtet Honer während er ein Fotoalbum, die Chronik der Hirsch-Brauerei, durchblättert und Fotos aus den Anfängen des Unternehmens zeigt.
15 Mitarbeiter zählte die Brauerei damals, als Honer 1960 in den Betrieb einstieg und die Geschäfte übernahm. Im Nachhinein war es für Honer der richtige Zeitpunkt, im elterlichen Betrieb Verantwortung zu übernehmen. „Wenn ich fünf Jahre später eingestiegen wäre, wäre es schwieriger geworden“, sagt Honer und fügt hinzu: „Ende der 70er-Jahre kam der Einbruch. Das hat vielen Brauereien geschadet.“
Hintergrund sei der Rückgang des Alkoholkonsums. Habe es 1960 insgesamt 16 Brauereien im Kreis Tuttlingen gegeben, seien heute nur zwei übrig geblieben, berichtet Honer. Nämlich die Lamm-Brauerei in Weilheim und eben die Hirsch-Brauerei in Wurmlingen, die seit den 1970erJahren auch alkoholfreie Getränke unter der Marke Libella produziert. Hirsch zählt heute zu den zehn umsatzstärksten Brauereien BadenWürttembergs.
Honer ist noch heute in die Geschäftsführung eingebunden. Die Hauptverantwortung liegt aber bei Hubert Hepfer und Gabriele Lemke, einer seiner drei Töchter. Zusammen mit seiner Frau, seinen Kindern, den sieben Enkeln sowie Verwandten und Bekannten wird er seinen runden Geburtstag feiern.
Besondere Wünsche hat er keine. „Ich bin gesund und das ist das wichtigste“, sagt er. Wer ihm ein Geschenk machen wolle, könne an den Verein der Freunde der Erzabtei St. Martin zu Beuron spenden. Am Freitagnachmittag feiert er mit seinen Mitarbeitern dort, wo er sich sehr wohl fühlt, nämlich in der Bierwelt.