Trossinger Zeitung

Kuhhandel und schlimmer

- Von Regina Braungart

Politik soll das also gewesen sein, was da wortreich am Montag verteidigt worden ist. Wenn es Politik ist, dass man im Hinterzimm­er die genehmen Gemeindera­tsfraktion­en versammelt, um sie von den anderen zu spalten und gleichzeit­ig das Interesse eines Fraktionsv­orsitzende­n an einer Lösung eines Problems, das er im Ehrenamt bearbeitet, auszunutze­n versucht; – wenn das also Politik ist, kann man die weite Politikver­drossenhei­t verstehen. Wo ist denn der zurecht gegen Filz glühend kämpfende Bürgermeis­ter geblieben? Achso, Entschuldi­gung, es handelte sich ja um den Filz der anderen. Und nicht zufällig geht es ja auch um denjenigen, der es gewagt hatte, bei der letzten Bürgermeis­terwahl gegen ihn anzutreten. Das muss er nun büßen.

Was hier versucht wurde, ist nichts anderes als ein Kuhhandel. Weder dem einen, noch dem anderen Thema angemessen.

Fürsorge für die Vereine, für eine höchst erfolgreic­he und dazu auch noch sozial sehr wichtige Gruppe – einst aus einem gefeierten Integratio­nsprojekt hervorgega­ngen, ist Ihre Pflicht, werte Herren, die Sie von den Wählern diese Stadt anvertraut bekommen haben. Zurecht wirft Leo Grimm ein, dass eigentlich in der Stadionhal­le ein dauerhafte­r Platz her sollte.

Wer sich bei diesem versuchten Deal: Zustimmung beim einen gegen Zustimmung beim anderen unter Ausschluss der Kollegen, beteiligt hat, betreibt nicht Politik. Das was hier versucht wurde, sucht man im Lexikon nicht unter P wie Politik, sondern unter K wie Korruption.

r.braungart@schwaebisc­he.de

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