Kuhhandel und schlimmer
Politik soll das also gewesen sein, was da wortreich am Montag verteidigt worden ist. Wenn es Politik ist, dass man im Hinterzimmer die genehmen Gemeinderatsfraktionen versammelt, um sie von den anderen zu spalten und gleichzeitig das Interesse eines Fraktionsvorsitzenden an einer Lösung eines Problems, das er im Ehrenamt bearbeitet, auszunutzen versucht; – wenn das also Politik ist, kann man die weite Politikverdrossenheit verstehen. Wo ist denn der zurecht gegen Filz glühend kämpfende Bürgermeister geblieben? Achso, Entschuldigung, es handelte sich ja um den Filz der anderen. Und nicht zufällig geht es ja auch um denjenigen, der es gewagt hatte, bei der letzten Bürgermeisterwahl gegen ihn anzutreten. Das muss er nun büßen.
Was hier versucht wurde, ist nichts anderes als ein Kuhhandel. Weder dem einen, noch dem anderen Thema angemessen.
Fürsorge für die Vereine, für eine höchst erfolgreiche und dazu auch noch sozial sehr wichtige Gruppe – einst aus einem gefeierten Integrationsprojekt hervorgegangen, ist Ihre Pflicht, werte Herren, die Sie von den Wählern diese Stadt anvertraut bekommen haben. Zurecht wirft Leo Grimm ein, dass eigentlich in der Stadionhalle ein dauerhafter Platz her sollte.
Wer sich bei diesem versuchten Deal: Zustimmung beim einen gegen Zustimmung beim anderen unter Ausschluss der Kollegen, beteiligt hat, betreibt nicht Politik. Das was hier versucht wurde, sucht man im Lexikon nicht unter P wie Politik, sondern unter K wie Korruption.
r.braungart@schwaebische.de