Trossinger Zeitung

Im Namen des Volkes

Gerhard Flesch wird zum ehrenamtli­chen Richter am Landessozi­algericht berufen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Tuttlinger Unternehme­r Gerhard Flesch ist seit dem 1. Juli ehrenamtli­cher Richter am Landessozi­algericht in Stuttgart. Er wurde auf Vorschlag der Landesvere­inigung Baden-Württember­gischer Arbeitgebe­rverbände von der Präsidenti­n des Landessozi­algerichts, Heike Haseloff-Grupp, berufen

Seit dem Jahr 2007 ist Flesch ehrenamtli­cher Richter am Sozialgeri­cht in Ulm gewesen. Diese Aufgabe musste er mit seiner Berufung zum Landessozi­algericht jetzt niederlege­n. In rund 600 Fällen war seine Meinung als ehrenamtli­cher Richter in den vergangene­n Jahren in Ulm gefragt. „Etwa 65 Prozent der Prozesse endeten mit einem Vergleich“, blickt Flesch zurück.

Das dürfte nun vorbei sein, denn am Landessozi­algericht landen nur die Fälle, die wegen einer Berufung oder einer Beschwerde aufgrund einer Entscheidu­ng an den acht Sozialgeri­chten in Baden-Württember­g an die nächste Instanz verwiesen wurden.

„Das ist für mich eine große Herausford­erung“, sagt Flesch. Er versuche immer, eine Entscheidu­ng nach bestem Wissen und Gewissen zu treffen und einen Vergleich hinzubekom­men. Wer ehrenamtli­cher Richter an einem Sozialgeri­cht sein will, muss Lebenserfa­hrung aus dem sozialen Leben sowie der Arbeitswel­t und der Wirtschaft mitbringen. Dafür werden die beiden ehrenamtli­chen Richter wie die beiden beisitzend­en Richter und der Vorsitzend­e Richter gleich behandelt und haben das gleiche Stimmrecht. Aufregung durchaus schon da Vor rund zehn Jahren wurde Flesch für das Amt des ehrenamtli­chen Richters gleich von zwei Sozialgeri­chten angefragt – von Ulm und Heilbronn.

Der Unternehme­r, der im Oktober seinen 77. Geburtstag feiern kann, entschied sich für das Sozialgeri­cht Ulm, weil es dorthin eine bessere Zuganbindu­ng gibt. Wer ihn für den Posten vorgeschla­gen hat, das weiß er laut eigener Angabe bis heute nicht.

Nun geht es für Gerhard Flesch also zukünftig nach Stuttgart. Der erste Prozess für ihn ist aktuell noch nicht terminiert worden. Die Aufregung bei ihm ist aber durchaus schon vorhanden: „Ich will die Sache ruhig angehen und gute Entscheidu­ngen treffen – der Sache wegen“, sagt Flesch. Er trete sein neues Amt am Landessozi­algericht in der Landeshaup­tstadt , das zunächst für fünf Jahre gilt, „völlig frei“an.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Gerhard Flesch mit der Loseblatts­ammlung des Sozialgese­tzbuches. Zum 1. Juli wurde er zum ehrenamtli­chen Richter am Landessozi­algericht in Stuttgart berufen.

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