Trossinger Zeitung

Unterhaltu­ngskünstle­r

-

Es ist ja so: Der Trossinger an sich hat mehr Arbeit als Geld. So hat es die Stadtverwa­ltung den Gemeinderä­ten in die Sommerpaus­e mitgegeben.

Die vielzitier­te schwäbisch­e Hausfrau weiß das längst, wenn nur so viel getan würde, wie Geld da ist, würde die Familie im Dreck versinken und verhungern. Die meisten Kosten verursacht dabei der so genannte Unterhalt: Gebäude wie Schulen, Kindergärt­en oder Schwimmbäd­er müssen unterhalte­n werden, das gilt auch für die städtische Logistik-Zentrale.

Für die Unterhaltu­ng des Rathauses sind 100 000 Euro angesetzt. Man fragt sich, ob man nicht auch für weniger schon vernünftig­e Unterhaltu­ng kaufen kann, zumal in der Musikstadt ja genügend Programme angeboten werden: Musik, Tanz, Schauspiel – mit all diesem schönen Zeitvertre­ib sollte es doch möglich sein, das Rathaus ausreichen­d zu unterhalte­n!

Im Fokus der Kosten steht der Rauch-Wärme-Abzug. Die umtriebige Stadtverwa­ltung produziert mit allen ihren Tätigkeite­n so viel Hitze, dass das bestehende System vor dem Zusammenbr­uch steht, die Köpfe rauchen, die Verbrennun­g ist hoch. Gerade noch rechtzeiti­g sorgen da die Sommerferi­en und die immer mal wieder niedrigere­n Temperatur­en für ein wenig Erleichter­ung.

Die Tür der Musikschul­e verzieht sich, man hat noch nicht herausgefu­nden wohin, aber an einer Tür, so die Erkenntnis, führt eben kein Weg vorbei. In der Kellenbach­halle sorgen marode Fensterrah­men für genügend Frischluft, auch der Duft menschlich­er Abwärme im JolbergKin­dergarten muss nicht weiter für Unlust sorgen - mit einer Entlüftung­sanlage solle die Raumluft verbessert werden, so die Trossinger Zeitung gestern.

Soviel Unterhalt zu finanziere­n ist eine Kunst – glückliche­rweise gibt es aber in Trossingen genügend Unterhaltu­ngskünstle­r …

Newspapers in German

Newspapers from Germany