Basilikum ist ein königliches Kraut
Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinger Heilpraktiker Helmuth Gruner gibt Lesern Tipps
SPAICHINGEN - Als Duft des Südens gehört Basilikum, wie Oregano, Thymian, Salbei und Rosmarin, zu den italienischen Kräuter-Klassikern. Basilikum sollte auf jeder Fensterbank stehen, jedoch mindestens in der Küche, weil er den Raum für alle Fluginsekten ungemütlich macht.
Seine vielen volkstümlichen Namen wie Bienenkraut, Basilienkraut, Königskraut, Pfefferkraut, Krampfkräutl oder Königsbalsam lassen es in einem anderen Bild erscheinen. Das Basilikum ist unerlässlicher Geschmacksträger eines jeden Fleischgerichts. Hier kommt auch in der Grillsaison die geschmacksverstärkende Wirkung zum Tragen.
Man kann Basilikumsoße auch ausschließlich mit Nudeln oder Baguette-Scheiben genießen. Man nehme hierfür: zwei große Bund Basilikum, streife die Blätter von den Stängeln, gebe sie in ein Tuch und blanchiere sie kurz. Anschließend abtupfen. 150 ml kaltgepresstes Olivenöl in einen Mixer geben, zwei große geschälte Knoblauchzehen in Scheiben geschnitten hinzugeben und kräftig durchmixen. Basilikum zugeben und ebenfalls mixen. In ein sauberes Gefäß füllen, im Kühlschrank lagern – hält etwa drei Wochen.
Auch Basilikum-Öl ist ein außergewöhnlicher Geschmacksträger. Hierfür zwei Esslöffel frische Basilikumblätter mit einem viertel Liter Olivenöl übergießen, etwas Salz und schwarzen Pfeffer dazugeben. Die Blätter können im Öl bleiben, man kann sie laufend für Tomatensalate verwenden. Die Basilikum-Note des Öls hebt den Geschmack der Tomaten, die dadurch noch besser munden.
Basilikum und Tomaten sind eine ideale Ergänzung für Augen und Magen, auch die Schmackhaftigkeit von Grillgut lässt sich hier für den wahren Kenner noch steigern.
Da es sich bei Basilikum um eine unkomplizierte Gartenpflanze handelt, die sich im Winter allerdings auf dem Fensterbrett wohler fühlt, sollte man ihn als Standard-Zutat üppig im Haus pflegen, damit der Vorrat nicht zur Neige geht.
Seine Eigenschaften sind durch seine Inhaltsstoffe bedingt: ätherisches Öl, Kampfer, Lineol, Gerbstoffe und Glycoside. Dadurch wirkt Basilikum appetitanregend, verdauungsfördernd, milchvermehrend, hustenstillend, nervenberuhigend, potenzstärkend, schlaffördernd und schweißtreibend. Basilikum wird auch gerne in der TCM (traditionelle chinesische Medizin) verwendet wegen seiner thermischen Wirkung, und deshalb sind ihm die Organe Herz, Lunge und Magen zugeordnet . Basilikum tonisiert das Yang von Niere, Lunge und Magen und vertreibt deshalb Feuchtigkeit und Schleim.
In der ayurvedischen Medizin ist das „heilige Basilikum“(Ocimum sanctum) gebräuchlich. Übersetzt wäre es „die Unvergleichbare“. Hier wird die tägliche Einnahme empfohlen und Basilikum als stresslindernd und lebensverlängernd beschrieben. Es wird in der ayurvedischen Behandlung, wie bei uns, als gutes Mittel für Atemwegs-, Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Hauterkrankungen eingesetzt. Ebenfalls werden seine fiebersenkenden Eigenschaften, zusammen mit Pfeffer und Ingwer, gelobt. Die appetitanregende, verdauungsfördernde und harntreibende Wirkung werden ebenfalls geschätzt.
Die Hindus glauben, dass durch Basilikum Herz und Geist geöffnet, die Kraft der Liebe gefördert und das Mitgefühl sowie die geistige Klarheit gestärkt werden. Das Thai-Basilikum (Ocimum sanctum) wird in vielen asiatischen Fachgeschäften verkauft als „der Unvergleichliche“und ist für die Hindus das heiligste Kraut und Königin der Kräuter. Es gilt wegen seiner Eigenschaften auch als heiligste Pflanze jeden Tempels – und ist schon seit 3000 Jahren in Verwendung. In der Naturheilkunde wird das Basilikum in der Aromatherapie zur Konzentrationssteigerung eingesetzt. Dafür gibt man ein paar Tropfen Basilikumöl in eine Duftlampe. Außerdem wird Basilikum bei der äußerlichen Schmerzbekämpfung verwendet. Auch als Tee wirksam Bei einer medizinischen Anwendung empfiehlt sich immer ein Fertigpräparat aus der Apotheke, weil dort der Wirkstoffgehalt laufend überprüft wird und somit in seinen Anwendungsgebieten zufriedenstellend wirkt. Basilikum wirkt magenstärkend, antidepressiv, entspannend, kräftigend, antibakteriell und krampflösend. Es hilft auch bei Blähungen, Verstopfung, Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Nervosität und Schlafstörungen. Auch als Tee kommen positive Eigenschaften zum Tragen, etwa als schleimlösendes Hustenmittel. Für einen Basilikumtee werden zwei gehäufte Teelöffel getrocknetes Basilikumkraut mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergossen. Nach zehn bis 15 Minuten kann der Tee abgeseiht und getrunken werden.