„Wir haben immer Meteorologen hier“
Sören Ebser zu Schutzvorkehrungen vor Unwettern beim Segelflugwettbewerb
DENKINGEN - Im Kreis Waldshut ist in der Nacht zum Mittwoch ein Jugendlicher bei einem Zeltlager von einem im Gewitter umstürzenden Baum erschlagen worden. Kann so etwas auch bei den derzeitigen Großveranstaltungen auf dem Klippeneck passieren? Redakteur Michael Hochheuser sprach mit Sören Ebser, Ansprechpartner für die Presse beim laufenden Segelflug-Wettbewerb. Was wird auf dem Klippeneck getan, um einen tragischen Vorfall wie den bei Waldshut im Vorfeld weitestgehend auszuschließen? Wir haben immer einen Meteorologen hier oben. Wir brauchen Henry Blum, weil wir mit dem Wetter fliegen und den Teilnehmern für jeden Tag Aufgaben gestellt werden. Er macht jeden Tag eine Wetterprognose, in erster Linie für die Fliegerei. Bei möglichen Gewittern ist das besonders wichtig, damit wir die Teilnehmer in der Luft nicht in schlechtes Wetter schicken. Und welche Vorsichtsmaßnahmen werden am Boden getroffen? Wenn ein größeres Unwetter im Anzug ist, können wir die Teilnehmer dank des Meteorologen direkt warnen. Die Gewitter der letzten Tage sind rechts und links am Klippeneck vorbeigezogen. Trotzdem sind zuvor Warnungen rausgegangen an die 400 Leute, die rund um den Wettbewerb dabei sind. Nur rund 80 wohnen in Zelten, etwa genauso viele in Wohnwagen, die meisten in umliegenden Pensionen. Die meisten Zelte stehen in der Nähe von Bäumen. Bei einem schweren Gewitter können die Teilnehmer auch nachts in die Hangars, dort würden sie Unterschlupf finden. Wir könnten alle dort unterbringen, es ist bestuhlt. Bisher ist jedoch noch nie was passiert. Und wie sieht es beim Klippeneckzeltlager aus, das vergangene Woche Jubiläum feierte? Der Ausweichplan bei Unwettern mit den Hangars gilt auch für das Klippeneckzeltlager. Das ist natürlich mit 900 Leuten in Zelten deutlich größer, und es stehen viel mehr Bäume drumherum. Sie würden bei einem Sturm informiert, dass sie die Zelte verlassen und zu den Hangars gehen. Und die Segelflieger würden zudem ihre Flugzeuge abbauen, 83 sind es diesmal mit 110 Piloten. Apropos Flugzeuge. Kann ein Blitz eigentlich in kleinere wie Segelflieger einschlagen? Vor knapp 20 Jahren ist das mal in England passiert, die beiden Piloten wurden glücklicherweise nicht allzu ernst verletzt. In Deutschland ist mir kein Fall bekannt. Wenn eine Gewitterfront in Sicht ist, hält der Pilot Abstand und weicht aus. Er sieht zu, dass er dem Gewitter nicht zu nahe kommt, dass er landen kann und das Flugzeug abbaut. Weil kein Segelflieger bei heftigem Wind landen will.