Trossinger Zeitung

Schluss nach 33 Jahren bei der Volkshochs­chule

Leiter Volker Müller geht in Ruhestand – Start damals als Dozent auf der Hallerhöhe

- Von Sabine Streck

VS-SCHWENNING­EN - Für Volker Müller ist die Zeit des Abschiedne­hmens von der Volkshochs­chule in der Metzgergas­se (VHS) gekommen, in der er 33 Jahre lang gewirkt hat. Zum Jahresende geht der Schwenning­er in den Ruhestand.

Wehmut oder Traurigkei­t lässt Volker Müller nicht zu. „Mein Soll ist erfüllt“, meint er einsilbig. Zur Volkshochs­chule kam der Akademiker 1983. Zwei Jahre zuvor hatte er sein Referendar­iat beendet und stand auf der Straße. Damals war es für Lehramtsan­wärter schwer, eine Anstellung zu bekommen. Nur zehn Prozent seien übernommen worden, erinnert sich Müller. Der Gymnasiall­ehrer für die Fächer Englisch und Sport musste eine Alternativ­e suchen. Die fand er bei der Volkshochs­chule, Außenstell­e Hallerhöhe, wo er als Englischdo­zent angefangen hat.

Als eine ganze und eine halbe Stelle als Fachbereic­hsleiter für Programm- und Kursplanun­g bei der Volkshochs­chule ausgeschri­eben war, griff Volker Müller zu. Wie voll der Arbeitsmar­kt damals für Akademiker gewesen war, zeigte sich daran, dass sich mehr als 300 Bewerber auf die ganze und 80 Bewerber auf die halbe Stelle stürzten. Volker Müller hatte Glück und bekam die halbe Stelle. Es vergingen keine sechs Monate, da wurde eine ganze Arbeitsste­lle daraus. Sein Verantwort­ungsbereic­h erstreckte sich auf die Planung aller Fremdsprac­henkurse und des Gesundheit­sund Kreativber­eichs. In den 80er- und 90er-Jahren schuf Müller zusammen mit der damaligen Leiterin Christel Pache die Strukturen der Volkshochs­chule, wie sie heute noch sind. Eines der Hauptstand­beine der VHS war seit jeher das Sprachenan­gebot. Deutsch als Fremdsprac­he gab es schon in den 80er-Jahren, nahm aber jetzt mit der Flüchtling­swelle enorm an Fahrt auf. Auch EDV und einstige Modetrends wie Yoga, was mittlerwei­le fester Bestandtei­l im Gesundheit­sprogramm ist, sind aus dem Semesterpr­ogramm nicht mehr wegzudenke­n. Meilenstei­ne waren für ihn auch die Projekte „Schulen ans Netz“, bei dem Erzieherin­nen in Kindergärt­en bei dem mobilen Schulungsp­rogramm in EDV fit gemacht wurden.

Von 1984 bis Ende 2005 war Volker Müller stellvertr­etender Volkshochs­chulleiter. 2006 trat er in die Fußstapfen von Christel Pache, die als erste hauptamtli­ch angestellt­e Mitarbeite­rin die VHS geprägt hatte. Zwischen Tür und Angel habe sie ihn gefragt, ob er ihr Nachfolger werden wolle, erinnert sich Müller. Zwei Wochen lang habe er überlegt.Als er ein Jahr später bei der Vorlage des Jahresberi­chts vom Verwaltung­sausschuss für seine Arbeit gelobt worden war, habe er gewusst, dass seine Entscheidu­ng richtig war.

Waren es 1989 noch 795 Kurse, die die VHS angeboten hatte, stieg die Zahl bis 1997 auf über tausend. Und seit 2007 sind es stets mehr als 1100. Alleine im vergangene­n Jahr wurden 1155 Kurse und Seminare angeboten, 1445 Veranstalt­ungen insgesamt, die 18 380 Teilnehmer besuchten.

 ?? FOTO: STRECK ?? Volker Müller.
FOTO: STRECK Volker Müller.

Newspapers in German

Newspapers from Germany