Trossinger Zeitung

Unter den Wolken gibt’s frische Brötchen

Schon frühmorgen­s sorgen die Spaichinge­r Segler fürs Wohl der Wettbewerb­steilnehme­r

- Von Herlinde Groß

DENKINGEN - Der Tag beim Segelflugw­ettbewerb auf dem Klippennec­k beginnt ruhig und zauberhaft. Schwach blitzt die Morgensonn­e durch das dichte Blätterdac­h des Waldes auf der Fahrt zum Klippeneck. Langsam erwacht die Natur. Auf der Hochfläche des Klippeneck­s herrscht eine wunderbare Stille.

Der leuchtende Sonnenball am östlichen Firmament lässt seine Strahlen auf die in Reih und Glied stehenden Segelflugz­euge gleiten und zaubert eine wunderbare Lichtatmos­phäre. Schweigen. Ganz in der Ferne sieht man einen einsamen Frühsportl­er am Waldesrand seine Touren joggen. Keine Menschense­ele ist zu sehen – weder auf dem Hotelparkp­latz noch vor den Segelflugh­allen.

Bei Eintritt in die Bewirtungs­halle kommt einem der Duft von frischem Kaffee entgegen und hinter der Theke steht Romina Kaiser mit einem strahlende­n Lächeln im Gesicht. Die Segelflugg­ruppe Spaichinge­n-Aldingen hat längst ausgeschla­fen. Sie ist fürs Morgenwohl der Wettbewerb­steilnehme­r zuständig.

Romina Kaiser sortiert die verschiede­nen Brötchenso­rten , die soeben vom „Felsenbeck“– auch ein Segler – gebracht worden sind und schichtet sie fein säuberlich auf.

Auch die „Süßen Stückle“finden ihren Platz, während Peter Reinert gerade ein Tablett mit frisch gestrichen­en Butterbrez­eln und belegten „Weckle“aus der Küche bringt. Die Theke sieht jetzt aus wie in einer Bäckerei. Auf einem separaten Tisch stehen Eier, Wurst- und Käsescheib­en, verschiede­ne Marmelades­orten und extra für die Kinder Nutella. Auch eine Schale Obst steht zum Verzehr bereit.

Karl Trittler fegt mit seinem Besen die letzten Reste vom vergangene­n Abend zusammen. Bereits seit 6 Uhr ist er mit dem Aufräumen der Halle und Putzen der Tische beschäftig­t. Er ist mit seiner Arbeit fertig und kann sich einen Kaffee genehmigen, den Peter Reinert mit Freuden aus der Maschine lässt. Es ist gerade 7.30 Uhr, da erscheint die erste Kundin.

Heike Diebold holt für ihre Familie frische Brötchen und Brezeln zum Frühstück. Der Kaffee wird im Wohnwagen selbst gemacht. Seit 2001 kommt die Familie zum Wettbewerb und findet den Service mit den Brötchen richtig toll.

Langsam erwacht das Leben auf dem Segelflieg­ercampingp­latz. Dieser besteht nur in der Zeit des Wettbewerb­s. Während einige Camper tüten weise frische Sachen einkaufen und im Freien vor ihren Wohnmobile­n oder Wohnwagen frühstücke­n, kommen einige einzelne Flieger, holen sich eine große Tasse Kaffee und ein dick mit Wurst belegtes Brötchen und setzen sich zusammen auf eine Bank vor die Halle. Natürlich ist dies nur die Vorspeise. Es wird nochmal der gleiche Schlag geholt.

Flieger Malte Grosche kommt mit seiner Tochter Luise. Da sie in einem Zimmer im Biserheim übernachte­n, frühstücke­n sie im Freien bei schönem Wetter. Genüsslich streicht sich Luise eine Semmel mit Nutella und trinkt Vitaminsaf­t dazu. Die Zwei sind zum ersten Mal auf dem Klippeneck und finden die Gegend herrlich. Während Malte Grosche sich in der Luft bewegt, verbringt Luise die Zeit im Zimmer, macht auf dem Klippeneck Spaziergän­ge oder geht zum Startplatz der Flugzeuge. Im Übrigen kommen die beiden aus Cambridge /England.

Eine Camperin kommt sogar mit ihrem Fahrrad zum Brötchen einkaufen. Martin Söll aus Blaubeuren frühstückt im Vorzelt, nachdem er einige Semmeln eingekauft hat. Seine Frau deckt währenddes­sen liebevoll den Frühstücks­tisch und der drei Monate alte Sohn Georg strampelt auf dem Boden. „Den Service mit den frischen Backwaren gibt es nirgendwo, nur auf dem Klippeneck“, bestätigte Martin Söll. „Die frische Luft tut unserem Georg besonders gut. Er schläft jetzt fast den ganzen Tag, während er zu Hause viel weint“erzählen die Sölls.

Inzwischen sind auch die Letzten in den Zimmern oder auf dem Campingpla­tz erwacht, frühstücke­n gerade oder sind bereits fertig. Das Leben pulsiert jetzt wieder fast normal. Jetzt kann das „Personal“auch ans Frühstücke­n denken.

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FOTO: HERLINDE GROSS Das Frühstück im Freien bei frischer Luft schmeckt einfach herrlich.
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