Mehr Menschen für Entwicklungsarbeit interessieren
TUTTLINGEN (ajs) - Im Tuttlinger Weltladen ist am Freitagnachmittag hoher Besuch gewesen. Hans-Joachim Fuchtel (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), informierte sich vor Ort über das Pide-Projekt und sprach über Möglichkeiten, wie Weltladen und BMZ auch in Zukunft voneinander profitieren können.
Zu 75 Prozent wird das Pide-Projetk vom BMZ gefördert, sagte HansMartin Schwarz, Projektleiter vor Ort. Geld, das wirklich gut gebraucht werde. „Das hält uns den Rücken frei“, betonte er. Nur so sei es beispielsweise möglich gewesen, der von Überschwemmung arg geplagten Region im Norden Perus Anfang des Jahres 10 000 Euro zukommen zu lassen. Sonst hätte man das Geld in das Kaffee-Projekt gesteckt. Darum sein Appell an Fuchtel: „Bitte behalten Sie vonseiten des BMZ diese Art der Förderung bei.“Denn das PideProjekt sei ein Projekt, das den Menschen vor Ort wirklich helfe.
Schwarz hatte aber noch eine weitere Bitte an den CDU-Politiker. Projekte wie dieses bräuchten vor Ort starke Nichtregierungsorganisationen (NGO). Diese müssten aber aufgebaut werden. Nur so könne dauerhaft etwas verändert werden.
Fuchtel auf der anderen Seite hatte indes auch die ein oder andere Bitte. Um die Entwicklungsarbeit weiter voranzutreiben, müssten sich mehr Menschen dafür interessieren. So habe das BMZ beispielsweise das Projekt „Senior Expert Service“ins Leben gerufen. Ein Projekt, das derzeit rund 12 000 Menschen umfasst, die zwar beruflich schon im Ruhestand sind, aber sich dennoch noch sinnvoll engagieren wollen. Diese könnten ihren Qualifikationen und Fähigkeiten entsprechend in bestimmte Regionen der Welt geschickt werden, wo sie helfen können. Das Ziel des BMZ sei es, die Zahl der Freiwilligen auf 50 000 zu steigern. Gerne auch mit Menschen, die mal eine berufliche Auszeit nehmen wollen. Er bat deshalb darum, im Weltladen für dieses Projekt zu werben. „Die Kunden, die hier einkaufen, sind grundsätzlich schon an Entwicklungshilfe interessiert.“
Ebenfalls sähe es Fuchtel gerne, wenn es in jedem Weltladen eine eigene Ecke gäbe, in der für eine neue App des BMZ geworben werde. Diese gibt es im entsprechenden Appstore unter dem Schlagwort „Siegelklarheit“zum herunterladen. Diese soll dabei helfen, bei der Vielzahl an Umwelt- und Sozialsiegeln, die es auf Produkten aller Art gibt, den Überblick zu behalten.
Zum Schluss betonte Fuchtel die gute Arbeit des Weltladens: „Ihre Arbeit ist nachhaltig und kontinuierlich und daher auch erfolgreich.“