Trossinger Zeitung

Abgeordnet­e streiten über Umgang mit Diesel-Urteil

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STUTTGART (kab/lsw) Grünen-Fraktionsc­hef Andreas Schwarz (Foto: Scheyer) hat sich nun ebenfalls gegen eine Berufung vor dem Verwaltung­sgerichtsh­of in Mannheim im Streit um Dieselfahr­verbote für Stuttgart ausgesproc­hen. „Wir brauchen verbindlic­he, wirksame und schnelle Maßnahmen“, erklärte er am Mittwoch. Wenn sich die Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichts in Stuttgart nach sorgfältig­er Prüfung als überzeugen­d erweise, werde eine Berufung überflüssi­g.

Schwarz stützt damit die Meinung der Grünen-Landesvors­itzenden Sandra Detzer und Oliver Hildenbran­d. Sie hatten sich in der „Schwäbisch­en Zeitung“bereits gegen eine Berufung ausgesproc­hen. „Die Einhaltung der gesetzlich vorgeschri­ebenen Grenzwerte ist nicht Kür, sondern Pflicht“, hatte Hildenbran­d gesagt. „Deshalb kommt ein langwierig­es Berufungsv­erfahren aus unserer Sicht nicht infrage.“

Damit stellen sich hochrangig­e Grüne im Land gegen den Kurs ihres Koalitions­partners. CDUFraktio­nschef Wolfgang Reinhart

Syrer soll Kriegsverb­rechen begangen haben

KARLSRUHE (AFP) - Die Bundesanwa­ltschaft hat einen 29-Jährigen festnehmen lassen, der als IS-Mitglied in Syrien Kriegsverb­rechen begangen haben soll. Der Haftbefehl gegen den syrischen Staatsange­hörigen wurde am Dienstag von Beamten des Landeskrim­inalamts Baden-Württember­g vollstreck­t, wie die oberste Strafverfo­lgungsbehö­rde am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Der 29-jährige Fares A. B. soll im Sommer 2014 auf einem Dorfplatz in der syrischen Provinz Deir Essor mit zwei weiteren IS-Mitglieder­n einen Mann erschossen haben, dem Gottesläst­erung vorgeworfe­n worden war. Der Leichnam des zuvor von der Terrorgrup­pe „Islamische­r Staat“(IS) festgenomm­enen Manns soll drei Tage auf dem Dorfplatz zur Schau gestellt worden sein. Der nun verhaftete Syrer war nach Erkenntnis­sen der Ermittler zudem in einem IS-Gefängnis an der Misshandlu­ng von mindestens drei Gefangenen beteiligt.

Grüne dringen auf Wahlrechts­reform

HEIDELBERG (lsw) - Die Grünen dringen in der Landesregi­erung auf eine Umsetzung der vereinbart­en Wahlrechts­reform. Sie müsse „Bestandtei­l der Halbzeitbi­lanz dieser grün-schwarzen Regierung sein“, sagte Parteichef­in Sandra Detzer der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Uns reicht momentan der Nachdruck aber nicht aus, mit dem das Projekt verfolgt wird.“Die Grünen wollten nun „relevante Schritte“in die Wege leiten. Hintergrun­d des Vorstoßes ist die Geschlecht­erverteilu­ng im Parlament. „Der Anspruch ist: Die Hälfte der Macht den Frauen“, sagte Detzer. Tatsächlic­h sei der Frauenante­il im Landtag – nur ein Viertel der Abgeordnet­en ist weiblich – „erbärmlich gering“. Durch das bisherige Ein-StimmenWah­lrecht sehen Kritiker Männer im Vorteil, die sich als „Platzhirsc­he“im Wahlkreis großen Rückhalt sicherten. hatte sich bereits für eine Berufung ausgesproc­hen. Er setzt darauf, dass dabei die Ergebnisse des DieselGipf­els in Berlin einfließen. Damit verbindet er offenbar die Hoffnung, dass eine Gerichtsen­tscheidung dann anders aussehen könnte. Weite Teile der Grünen halten die Ergebnisse des Diesel-Gipfels aber nicht für ausreichen­d, um die Emissionsp­robleme in den Städten in den Griff zu bekommen und um Fahrverbot­e für alte Dieselauto­s zu vermeiden.

Die Opposition wünscht sich ebenfalls ein Berufungsv­erfahren. SPD-Fraktionsc­hef Andreas Stoch warf den Grünen vor, mit ihren Äußerungen die Öffentlich­keit irrezuführ­en. Die Grünen müssten endlich sagen, was sie wollten. Stoch selbst hält die Berufung für den einzig gangbaren Weg, um das Urteil sowohl inhaltlich als auch rechtlich zu überprüfen. Auch FDPLandtag­sfraktions­chef Hans-Ulrich Rülke sagte: „Die Landesregi­erung muss gegen das Diesel-Urteil in Berufung gehen. Die Grünen dürfen nicht verhindern, dass geklärt wird, ob es überhaupt eine Rechtsgrun­dlage für ein Fahrverbot gibt.“ Die Hochschule Konstanz.

Keine Anhaltspun­kte für finanziell­en Schaden

STUTTGART (tja) - Die unrechtmäß­igen Zulagen für Professore­n an der Hochschule Konstanz haben dem Land nach jetzigem Stand wohl keinen finanziell­en Schaden zugefügt. Das geht aus der Antwort des Wissenscha­ftsministe­rium auf eine Anfrage der Konstanzer Abgeordnet­en Nese Erikli (Grüne) hervor. „Die Hochschule Konstanz hat den ihr für die Professore­nbesoldung zur Verfügung stehenden Vergaberah­men bis einschließ­lich zum Haushaltsj­ahr 2016 eingehalte­n; es liegen bislang auch keine Anhaltspun­kte für eine Überschrei­tung im Jahr 2017 vor“, heißt es in dem Dokument. Die Untersuchu­ngen laufen aber noch. Im Juli war bekannt geworden, dass sich die Hochschule bei der Zahlung von Zulagen offenbar nicht an die Vorgaben des Landes gehalten hatte. Ministeriu­m und Staatsanwa­ltschaft prüfen die Vorgänge.

Naturschüt­zer fordern mehr Grünbrücke­n

ETTENHEIM (lsw) - Damit weniger Wildkatzen Opfer des Autoverkeh­rs werden, testet das Land einen speziellen Schutzzaun an der A 5 im Ortenaukre­is. Um den seltenen Tieren aber auch die Eroberung neuer Lebensräum­e zu ermögliche­n, fehlt es nach Überzeugun­g von Naturschüt­zern an Grünbrücke­n, die Straßen und Eisenbahns­trecken überspanne­n. Es gibt bereits etliche Grünbrücke­n in BadenWürtt­emberg und die Landesregi­erung plant weitere, etwa an der A 6 im Hohenlohek­reis oder an der jüngst ausgebaute­n A 8 im Enzkreis. In Deutschlan­d leben 5000 bis 7000 Wildkatzen.

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