Trossinger Zeitung

Nach nur einem halben Jahr ist Schluss

Café Nomad im City-Rondell seit Anfang August dicht – Konzept nicht gut angenommen

- Von Mareike Kratt

VS-SCHWENNING­EN - Nach nur rund einem halben Jahr ist Schluss: Das Café Nomad im City-Rondell ist seit Anfang August dicht. Das kommt für viele überrasche­nd – obwohl sich ein baldiges Ende abgezeichn­et hatte.

Eigentlich wollten sich Tatjana Bischler und ihr Partner Eugen Federau den Traum von ihrem ersten eigenen Café erfüllen. Perfekt schien der Standort im City-Rondell - hofften die beiden Junguntern­ehmer doch, mit dem Café Nomad ein möglichst breites Publikum in die Mitte von VS-Schwenning­en locken zu können.

Doch nach rund sechs Monaten ist dieser Traum ausgeträum­t: Menschenle­er präsentier­t sich das Café im Obergescho­ss des Einkaufsze­ntrums, kein Licht brennt mehr, nur das Inventar steht noch. „Leider ist unser Café Nomad ab heute geschlosse­n. Wir bedanken uns bei all unseren tollen Gästen für die schöne Zeit (...)“, steht auf einer Tafel am Eingang. Wie auch Centermana­ger Rudolf Haselbach bestätigt, ist das Café seit 1. August geschlosse­n. „Ich bedauere es sehr“, kommentier­t er. Jetzt müsste das Beste aus der Situation gemacht und ein Nachfolger gefunden werden.

Viel Zeit und Geld hatten Bischler und Federau investiert, um aus dem ehemaligen Eiscafé Il Paradiso – das hatte im Mai vergangene­n Jahres Insolvenz angemeldet – ein modernes Café-Restaurant zu machen, das eine Ruheoase für „urbane Nomaden“, so Bischler damals, werden sollte. Doch die Gastronomi­e schien von Anfang an unter keinem guten Stern zu stehen: Bereits die Eröffnung musste immer wieder nach hinten geschoben werden, ehe das Café Ende Januar endlich starten konnte. Der Wunsch, in den Sommermona­ten die Gäste auf eine große Sonnenterr­asse vor dem City-Rondell zu locken, wurde zudem jäh zerstört: Durch Sanierungs­arbeiten und einen Bauzaun vor dem Einkaufsze­ntrum konnte nur in einem kleinen Bereich bestuhlt werden. Auch das hatte sich nach kurzer Zeit als nicht rentabel erwiesen.

Was sich einerseits als schleichen­der Prozess angekündig­t hatte, war anderersei­ts für viele überrasche­nd: „Für uns kam die Schließung aus heiterem Himmel“, sagt Pressespre­cher Stephan Raida von der City Immobilien Verwaltung­sgesellsch­aft aus Düsseldorf, die das Einkaufsze­ntrum verwaltet.

Aus mehreren möglichen Betreibern hätte Bischler mit ihrem Konzept und auch menschlich am meisten überzeugt, berichtet er. Es sei reichlich in das neue Café investiert worden – sowohl von Bischler, der Verwaltung­sgesellsch­aft, als auch von der Brauerei Ketterer, die Partner des Cafés war. Richtig verstehen, warum das Konzept nicht gegriffen hat, kann Raida noch nicht.

Der Pachtvertr­ag sei längerfris­tig angelegt gewesen. Bischler habe sich nun dazu entschloss­en, eine „vertraglic­he Reißleine“zu ziehen. Dass bereits Insolvenz angemeldet wurde, sei Raida nicht bekannt. Doch der Kontakt zur Inhaberin sei derzeit sehr schwierig.

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FOTO: ARCHIV Im November 2016 waren Eugen Federau und Tatjana Bischler noch guten Mutes, sich mit dem Café Nomad einen Traum erfüllen zu können. Der ist nun ausgeträum­t.

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