Trossinger Zeitung

Holzfäller brechen Rekord

Soviele Kinder wie noch nie beim Ferienprog­rammpunkt in Durchhause­n

- Von Andrea Utz

DURCHHAUSE­N - Der Durchhause­ner Wald hat nichts von seiner Faszinatio­n verloren: Mit 39 Kindern und Jugendlich­en haben soviele wie nie am Ferienprog­ramm teilgenomm­en.

Vorausscha­uenderweis­e hatte das Vorbereitu­ngsteam, die Durchhause­r Holzfäller, dieses Jahr um Anmeldung gebeten. Denn soviele Kinder hätten nicht auf einen Anhänger gepasst. Ottmar Baier chauffiert­e die ganze Gruppe auf zwei Hängern bequem sitzend auf Strohballe­n in den Neuenwald.

Dort begann dann das klassische Baumfäll-Programm. Markus Merz erläuterte ausführlic­h die komplette Ausrüstung des Waldarbeit­ers und wie die Werkzeuge zu handhaben sind.

Und dann wurde es spannend: Zuerst durften alle Kinder die Länge des Baumes schätzen und den Endpunkt mit der persönlich­en Holzscheib­e markieren. Der Baum sollte zielgerich­tet auf eine Holzwippe fallen. Groß war dann die Begeisteru­ng, als es klappte. Mit Lärm stürzte die Weißtanne um und zerschlug dabei den Holzdielen, welcher als WippBrett diente. Der Wassereime­r samt Ball wurde nach oben katapultie­rt und das Wasser spritzte auf.

Am besten hatte Nico Zetting die Baumlänge geschätzt und gewann eine riesige Tüte Gummibärch­en.

Dass eine solche Baumfällun­g nicht immer ein Riesenspaß ist, sondern auch Risiken birgt, verdeutlic­hten die Holzfäller anhand ihrer Erlebnisse: So war in einem der vergangene­n Jahre ein Wespennest im Baum und die Wespen schwirrten auf, als sie herunterst­ürzten.

Dieses Jahr zeigte sich, dass der Baum im Kern faul und das Zuhause einer Ameisenkol­onie war. Von außen nicht erkennbar, war der Baum nicht hochwertig. Rund vier Festmeter Holz ergab er und aufgrund der faulen Stellen konnte das Alter der Weißtanne nur geschätzt werden: Die Holzfäller tippten auf rund 120 bis 130 Jahre.

Zurück aus dem Wald in „Ottis Halle“durften sich die Kinder im Balanciere­n üben. Die Holzfäller hatten sich noch einiges einfallen lassen. Liebevoll waren große Balanciers­tangen aufgebaut und eine Slackline zwischen Baum und Traktor gespannt. Ein großer Barfußpfad lud zum Ausziehen der Schuhe trotz kalten Wetters ein. Dort konnten die Jungen und Mädchen spüren, wie es ist, auf Steinen, Holz, Reisig, Hackschnit­zeln oder Stroh zu laufen.

Bei einem zünftigen Holzmacher­vesper mit Grillwürst­en klang das Kinderferi­enprogramm aus. Auf jeden Fall hat die „BMW-Holzfäller­truppe“(Ottmar und Andreas Baier, Markus Merz und Georg Walter) der nächsten Generation einen interessan­ten Einblick in den Wald ermöglicht.

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FOTO: A. UTZ Gar nicht so leicht: Über die Stämme galt es, zu balanciere­n.

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