Holzfäller brechen Rekord
Soviele Kinder wie noch nie beim Ferienprogrammpunkt in Durchhausen
DURCHHAUSEN - Der Durchhausener Wald hat nichts von seiner Faszination verloren: Mit 39 Kindern und Jugendlichen haben soviele wie nie am Ferienprogramm teilgenommen.
Vorausschauenderweise hatte das Vorbereitungsteam, die Durchhauser Holzfäller, dieses Jahr um Anmeldung gebeten. Denn soviele Kinder hätten nicht auf einen Anhänger gepasst. Ottmar Baier chauffierte die ganze Gruppe auf zwei Hängern bequem sitzend auf Strohballen in den Neuenwald.
Dort begann dann das klassische Baumfäll-Programm. Markus Merz erläuterte ausführlich die komplette Ausrüstung des Waldarbeiters und wie die Werkzeuge zu handhaben sind.
Und dann wurde es spannend: Zuerst durften alle Kinder die Länge des Baumes schätzen und den Endpunkt mit der persönlichen Holzscheibe markieren. Der Baum sollte zielgerichtet auf eine Holzwippe fallen. Groß war dann die Begeisterung, als es klappte. Mit Lärm stürzte die Weißtanne um und zerschlug dabei den Holzdielen, welcher als WippBrett diente. Der Wassereimer samt Ball wurde nach oben katapultiert und das Wasser spritzte auf.
Am besten hatte Nico Zetting die Baumlänge geschätzt und gewann eine riesige Tüte Gummibärchen.
Dass eine solche Baumfällung nicht immer ein Riesenspaß ist, sondern auch Risiken birgt, verdeutlichten die Holzfäller anhand ihrer Erlebnisse: So war in einem der vergangenen Jahre ein Wespennest im Baum und die Wespen schwirrten auf, als sie herunterstürzten.
Dieses Jahr zeigte sich, dass der Baum im Kern faul und das Zuhause einer Ameisenkolonie war. Von außen nicht erkennbar, war der Baum nicht hochwertig. Rund vier Festmeter Holz ergab er und aufgrund der faulen Stellen konnte das Alter der Weißtanne nur geschätzt werden: Die Holzfäller tippten auf rund 120 bis 130 Jahre.
Zurück aus dem Wald in „Ottis Halle“durften sich die Kinder im Balancieren üben. Die Holzfäller hatten sich noch einiges einfallen lassen. Liebevoll waren große Balancierstangen aufgebaut und eine Slackline zwischen Baum und Traktor gespannt. Ein großer Barfußpfad lud zum Ausziehen der Schuhe trotz kalten Wetters ein. Dort konnten die Jungen und Mädchen spüren, wie es ist, auf Steinen, Holz, Reisig, Hackschnitzeln oder Stroh zu laufen.
Bei einem zünftigen Holzmachervesper mit Grillwürsten klang das Kinderferienprogramm aus. Auf jeden Fall hat die „BMW-Holzfällertruppe“(Ottmar und Andreas Baier, Markus Merz und Georg Walter) der nächsten Generation einen interessanten Einblick in den Wald ermöglicht.