Motorkunstflug ist seine Welt
Motorkunstflieger Thomas Bader hat mehr als 3000 Flugstunden Erfahrung
GOSHEIM - Wenn Thomas Bader mit seinem Flugzeug, der „XTRA 330SC“, von seinem Heimatflugplatz VS-Schwenningen aufs Klippeneck zu Vorführungen fliegt, dann wird er meistens von Thomas Gohlke mit seinem Doppeldecker begleitet. Thomas Gohlke fliegt auf dem Klippeneck meist nur eine Schleife und fliegt sofort wieder nach Schwenningen zurück. Die beiden Piloten sind zwei unzertrennliche Freunde.
Mit seinen Kapriolen am Himmel, die von starkem Motorengeräusch und öfters von Rauchwolken begleitet werden, fasziniert Thomas Bader die Menschen immer wieder aufs Neue. Im Übrigen kann sich sein Flugzeug in einer Sekunde um 400 Grad drehen.
Der Gosheimer mit Leib und Seele sagt über sich selbst:. „Auch wenn ich mich leidenschaftlich gerne zwischen Himmel und Erde bewege, bin ich natürlich nicht aus den Wolken gefallen“. Seine Leidenschaft hat er vielmehr von seinem verstorbenen Vater vererbt bekommen und teilt sie mit seiner ebenfalls flugbegeisterten Frau Zita. Noch heute ist Thomas Bader seinem Vater dankbar, dass er ihm dieses wunderbare Hobby vererbt und vor allen Dingen mit ganzer Leidenschaft vorgelebt hat.
Die ganze Geschichte fing bereits in seinem zehnten Lebensjahr an: Damals hat Thomas Bader die ersten Modellflieger gebaut und fliegen lassen. Er fand Gefallen an diesem Hobby, doch wollte bald höher hinaus. An seinem 14. Geburtstag begann er auf dem Klippeneck mit seiner Ausbildung zum Segelfliegen. Bereits mit 17 Jahren hielt er seine PPL-C- Lizenz für Segelflugzeuge in Händen.
Danach ging es Schlag auf Schlag: Es folgten die Motorseglerlizenz PPL-B, die Motorfluglizenz, die Durchführung von Sichtflügen mit CVFR-Lizenz, die Privatpilotenlizenz und als Krönung die Fluglehrerlizenz. „Mit 21 Jahren war ich 1986 Deutschlands jüngster Segelfluglehrer und glücklicher Besitzer der Kunstfluglizenz“, berichtet Thomas Bader. 1000 Kilometer im Dreieck Viele nationale und internationale Wettbewerbe, vorwiegend im Streckensegelflug, folgten in dieser Zeit, in der er sich auch manchen Siegerpreis geholt hat. Zu ganz besonderen Flugerlebnissen wurden für ihn drei Streckenflüge jeweils mit 1000 Kilometern als FAI-Dreieck im reinen Segelflug (Dreiecksflüge gehören zu den Königsdisziplinen des Segelflugsports), die er zwischen 1990 und 1992 in Südafrika erfolgreich absolviert hat.
Heute besitzt der Kunstflieger eine Gesamtflugerfahrung von mehr als 3000 Flugstunden mit über 1500 Starts und Landungen auf über 50 verschiedenen Luftfahrzeugtypen. „Besondere Höhepunkte meiner bisherigen Fliegerkarriere waren auf jeden Fall der Wandersegelflug nach Skandinavien sowie die verschiedenen Kunstflugtrainings in Europa mit Sergei Boriak und in den USA mit dem weltberühmten Airshow-Piloten Sean D.Tucker.“
Mit Stolz erwähnt Bader, dass seine Frau Zita seine Mannschaft sei. Diese hält ihn für einen richtigen Künstler in der Luft und ist von ihm voll überzeugt. Sie versorgt ihren Mann mit allem, angefangen von der Kleidung, über Essen und Trinken bis zum Rauchöl-Transport. Sie hat auch keine Angst, wenn sie am Boden die Senkrechtstarts oder Loopings und als Expertin die ausgefeilten Schleiflösungen ihres Mannes am Himmel verfolgt. Vertrauen in die Fähigkeiten ihres Mannes „Ich habe großes Vertrauen in ihn, weiß was er kann, wie er tickt und dass er am Himmel genauso hundertprozentig ist wie im Normalleben als Ingenieur“, sagt Zita Bader.
Einen Teil seines Trainings für die kommenden Deutsche Meisterschaften hat Thomas Bader bereits hinter sich. Ob er sein Ziel, Deutscher Meister zu werden, erreicht, steht allerdings noch in den Sternen. Aber er trainiert dafür ...