Trossinger Zeitung

Symbole für Rassismus fallen

US-Städte entfernen Bürgerkrie­gsstatuen

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WASHINGTON (dpa) - Nach den gewaltsame­n Ausschreit­ungen bei der Rassisten-Kundgebung in Charlottes­ville entfernen immer mehr Städte im Süden der USA Statuen, die an den Bürgerkrie­g erinnern. Wie der Sender CNN berichtete, wurden am Mittwochmo­rgen (Ortszeit) in Baltimore die Statuen von Südstaaten­Generälen entfernt. Diese Monumente gedenken getöteter Soldaten der Südstaaten aus dem Amerikanis­chen Bürgerkrie­g (1861-1865), für viele US-Amerikaner sind sie aber auch Symbole für Rassismus.

Die Konföderie­rten, die sich damals vom Norden losgesagt hatten, wollten die Sklaverei beibehalte­n. Mit Kränen wurden ein Monument für die Generäle Robert E. Lee und Thomas „Stonewall“Jackson sowie die Statue des Sklavenhal­ter-freundlich­en Vorsitzend­en des Obersten Gerichtsho­fes, Roger B. Taney (17771864), entfernt, berichtete der Lokalsende­r WBALTV. Auch andere Städte wie Lexington in Kentucky wollen ihre Statuen entfernen.

Nach dem Attentat des weißen Rassisten Dylann Roof auf schwarze Gläubige in Charleston in South Carolina vor zwei Jahren wuchsen die Forderunge­n nach der Entfernung solcher Denkmäler. Schätzunge­n zufolge gibt es bis zu 1500 Konföderie­rten-Denkmäler sowie nach ihnen benannte Straßen, Brücken und Militärbas­en.

Am Montag hatten Demonstran­ten in Durham ein Denkmal für Soldaten der früheren Südstaaten umgestürzt. Nach Angaben der Veranstalt­er war die Aktion eine Antwort auf die Zusammenst­öße von Rassisten und Gegendemon­stranten in Charlottes­ville. Die Rassisten hatten dort gegen die Entfernung einer Statue von General Lee protestier­t. Präsident Donald Trump hatte am Dienstag den Abbau von Statuen von Lee und Jackson mit US-Gründervät­ern verglichen, die ebenfalls Sklaven besaßen: Er frage sich, ob bald Statuen von George Washington und Thomas Jefferson gestürzt würden, sagte Trump vor Reportern.

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