Trossinger Zeitung

Craig bleibt dem Geheimdien­st treu

Schauspiel­er hat seine Meinung geändert und gibt noch einmal James Bond

- Von Philip Dethlefs

LONDON (dpa) - Die Spekulatio­nen um den nächsten James-Bond-Darsteller haben ein Ende. Denn Daniel Craig kehrt als Geheimagen­t 007 zurück. In einer US-Talkshow räumt er mit alten Aussagen auf und gibt sich geradezu enthusiast­isch.

Eigentlich hätte Daniel Craig nach drei Minuten in der „Late Show“schon wieder gehen können. US-Moderator Stephen Colbert verabschie­dete den britischen Schauspiel­er scherzhaft, nachdem das wichtigste Thema gleich zu Beginn geklärt war. „Wirst du noch einmal James Bond spielen?“, hatte Colbert gefragt. „Ja!“, antwortete Craig kurz und knapp mit einem breiten Grinsen. Das Publikum im Ed Sullivan Theater in New York City jubelte lautstark.

„Ich könnte nicht glückliche­r sein“, erklärte der 49-Jährige. Auch die Bond-Produzente­n dürften überaus zufrieden sein. Dass die aufsehener­regende Ankündigun­g zu diesem Zeitpunkt und in diesem Rahmen stattfand, war sicher kein Zufall, sondern ein lange geplanter PRCoup. Denn eigentlich war die Nachricht keine Überraschu­ng mehr. Britische und amerikanis­che Medien hatten bereits im Juli berichtet, Craig werde zum fünften Mal den Geheimagen­ten spielen.

Er selbst wisse es schon „seit ein paar Monaten“, gestand der Darsteller, der in „Logan Lucky“demnächst als Bankräuber im Kino zu sehen ist.

„Ich wollte das immer, aber ich brauchte eine Pause“, erklärte Craig bei Colbert. „Du wolltest das immer?!“, fragte der Moderator süffisant und erinnerte an ein Interview, das der Brite dem Magazin „Time Out“im Jahr 2015 gegeben hatte. Ob er sich vorstellen könne, einen weiteren Bond-Film zu machen, war Craig unmittelba­r nach den Dreharbeit­en zu „Spectre“gefragt worden. „Jetzt? Lieber zerbreche ich dieses Glas und schneide mir die Pulsadern auf“, scherzte er damals. Der Satz ging um die Welt.

Internatio­nale Medien spekuliert­en danach über mögliche Nachfolger, darunter der britische Schauspiel­er Tom Hiddleston („The Night Manager“). „Alles nur Spekulatio­n“, stellte Hiddleston schon Anfang des Jahres im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur klar. Craig bereut seinen lockeren Spruch längst. „Anstatt etwas mit Stil zu sagen, hab ich eine wirklich dumme Antwort gegeben“, gestand er Colbert.

Bond 25, so der Arbeitstit­el, soll am 8. November 2019 in den US-Kinos starten, in Deutschlan­d voraussich­tlich etwas früher. Mit dem Drehbuch wurden erneut Neil Purvis und Robert Wade beauftragt, die auch für die vorherigen 007-Abenteuer „Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“, „Skyfall“und „Spectre“verantwort­lich waren. In allen vier Filmen spielte Craig die Hauptrolle.

Mit dem fünften James-BondFilm wird der 49-Jährige seinen Vorgänger Pierce Brosnan überholen, der den Geheimagen­ten viermal spielte. Ur-Bond Sean Connery drehte sechs Filme, bevor er 1983 augenzwink­ernd mit „Sag niemals nie“zurückkehr­te. Der Film zählt aber nicht zur offizielle­n Reihe. Spitzenrei­ter unter den Bond-Darsteller­n ist Roger Moore. Er war zwischen 1973 und 1985 siebenmal als 007 zu sehen.

Craig, der die Rolle 2006 übernommen hatte, wird voraussich­tlich weder Connery noch Moore einholen. Sein fünfter Bond soll nämlich sein letzter werden. „Ich denke, das war es dann“, sagte er am Dienstag, ohne sich endgültig festzulege­n. „Ich will mich auf dem Höhepunkt verabschie­den.“

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FOTO: DPA Was interessie­rt mich mein Geschwätz von gestern? Daniel Craig kehrt als 007 auf die Leinwand zurück.

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