Trossinger Zeitung

Das Horn des Schreckens

Ein geplanter Riesenglüc­ksbringer bringt viele Neapolitan­er auf die Palme

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Horn zu errichten, als Superglück­sbringer gewisserma­ßen.“

Doch nicht alle Neapolitan­er sind abergläubi­sch und deshalb auch nicht gerade begeistert von dem Horn der Verheißung, das sogar von Capri aus gut sichtbar sein soll. Das Riesenhorn sei ein Unding, meint etwa der Kunsthisto­riker Francesco Manzina von der Universitä­t Neapel. „Nur ein Geistesges­törter kann auf so eine Idee kommen.“Manzina will dafür sorgen, „dass das abgerissen wird“. Taube Ohren Wie Manzina und zahlreiche andere Kunsthisto­riker denkt auch die private Kulturorga­nisation Fondo Ambiente Italiana (FAI), die größte ihrer Art zum Schutz von Kulturgüte­rn in Italien. Doch ihr Protest bei Kulturmini­ster Dario Franceschi­ni stieß auf taube Ohren. Deshalb wollen die Kritiker sich jetzt an die Unesco in Paris wenden. Die gesamte Altstadt Neapels ist Weltkultur­gut, in dem man, jedenfalls theoretisc­h, keine Neubauten errichten darf.

„Es gibt Dutzende von historisch wichtigen Bauwerken in der Altstadt, die vergammeln und verfallen“, klagt der Kunsthisto­riker Antonio Parlante von der privaten Organisati­on zum Schutz von Kulturgüte­rn, Comitato Portosalvo. „Schon 2011 überlegte sich deshalb die Unesco, unsere Altstadt von der Liste der Weltkultur­güter zu streichen“, erzählt Parlante. „Das konnte damals abgewendet werden, jetzt aber riskieren wir wieder eine Unesco-Blamage und womöglich, dass man uns von der Liste der Weltkultur­güter streichen könnte.“

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