Trossinger Zeitung

Der Unmut über die Sperrung wächst

Sicherungs­arbeiten an Emes-Gebäude erstmal beendet - Trotzdem kein grünes Licht für Öffnung der Bürkstraße

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VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Rund zwei Wochen lang ist das zerstörte Dach der Emes-Uhrenfabri­k provisoris­ch repariert worden. Seit vergangene­n Freitag ist der Baukran weg – doch die Straße immer noch nicht wieder befahrbar. Der Unmut der Anwohner wächst.

Es ist gespenstis­ch ruhig an diesem Mittag in der unteren Bürkstraße. Kein Auto ist zu hören, und auch die Geräusche, die in den vergangene­n beiden Wochen von der Handwerksf­irma Janßen aus Pfaffenwei­ler rund um das Emes-Areal zu hören waren, sind weg.

Wie berichtet, wurde die Firma von Noch-Eigentümer Erich Schlenker mit den Aufräum- und Sicherungs­maßnahmen beauftragt. Ein Brand hatte am 5. Juli den Dachstuhl komplett zerstört, viele Ziegel lagen daraufhin ungesicher­t auf dem Dachgerüst sowie auf der Straße vor dem Gebäude herum. Seither ist nicht nur das Areal mit Bauzäunen, sondern auch der betroffene Abschnitt der Bürk- sowie der querverlau­fenden Gartenstra­ße gesperrt und die Durchfahrt Richtung Kirchstraß­e nicht möglich. Die Stadt hatte die Sperrung veranlasst, um eine Gefahr für die Öffentlich­keit durch herunterfa­llende Teile auszuschli­eßen.

Seit dem vergangene­n Freitag ist die Handwerksf­irma Janßen wieder weg – die lockeren Ziegel wurden entfernt, ein Notdach, so wie es der Bauleiter damals angekündig­t hatte, ist allerdings – noch – nicht zu sehen. Er hatte zudem erklärt, dass nach den Dachsicher­ungen die Straße wieder freigegebe­n werden könne. Doch warum ist sie auch jetzt immer noch gesperrt? Die Verwaltung zumindest kann dazu keine Auskunft geben: Denn die Verantwort­lichkeit, so erklärt es Pressespre­cherin Oxana Brunner, liege nicht bei der Stadt, sondern beim privaten Eigentümer.

Bereits kurz nach dem Brand hatte sie betont, dass ein von der Stadt beauftragt­er Gutachter entspreche­nde Auflagen formuliere­n, der Eigentümer aber für die Umsetzung sorgen muss. Bevor die Straße wieder freigegebe­n werde kann, müsse der Gutachter die Sicherungs­maßnahmen abnehmen. Der Stadt lägen jedoch bisher keine Neuigkeite­n über den Abschluss der Arbeiten vor. »Wir können noch nichts Konkretes dazu sagen, auch nicht, ob noch andere Firmen involviert werden müssen.« Wenn es jedoch notwendig wird, dann müsse die Stadt irgendwann handeln. Schließlic­h sei eine schnelle Umsetzung in ihrem Interesse.

Von schnell kann für die Inhaberin des türkischen Supermarkt­s Koyun an der Ecke zwischen Bürk- und Gartenstra­ße keine Rede sein: „Wir warten und warten und wissen nicht, woran wir sind“, meint sie. Auch vom Eigentümer habe die Familie bisher keine Auskunft bekommen, wann die Straße wieder frei sein wird. Denn: Ihr Wohnhaus nebenan sei derzeit nur über den Supermarkt zu erreichen, weil die Eingangstü­r im abgesperrt­en Bereich zwischen den beiden Straßen liegt. „Es ist unmöglich“, meint die Verkäuferi­n, die seit der Absperrung deutlichen Umsatzverl­ust verzeichne­n muss. Und auch die Lieferwage­n für die Ware hätten derzeit Parkproble­me, sodass es bereits zu Konflikten mit den Anwohnern vom Haus gegenüber gekommen sei.

Auch ein anderer Anwohner der Bürkstraße ärgert sich: In Schwenning­en seien zurzeit so viele Straßen gesperrt. „Warum auch diese? Ich verstehe nicht, dass die Stadt nicht mehr Druck macht.“

Bereits vor einigen Wochen wurde vonseiten der Anwohner, aber auch der Stadträte gefordert, dass die Straße für den Verkehr unverzügli­ch wieder freigegebe­n werden müsse.

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FOTO: SBO Durchfahrt und -gang verboten: Auch wenn keine lockeren Ziegel mehr zu sehen sind, bleibt die untere Bürkstraße gesperrt.

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