Trossinger Zeitung

Mit Bildung das Leben verbessern

Der Möhringer Sebastian Braun sucht Spender für eine neue Schule in Indien

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Eine Schule in Indien bauen, das ist das Ziel des Möhringers Sebastian Braun, Geschäftsf­ührer der Druckerei Logo-Type. Seit vier Generation­en unterstütz­t seine Familie nun schon junge Menschen in dem asiatische­n Land. Braun ist dafür Vorsitzend­er des Vereins „Helfen wo Christen leben“, den sein Vater, der ehemalige Uhldinger Pfarrer Hans Martin Braun, im Jahr 2000 mit einem indischen Pfarrer gegründet hat.

Doch die Geschichte, wie es zu dem Verein kommt, beginnt schon deutlich früher: Brauns Urgroßvate­r, Friedrich Braun, ging im Jahr 1900 als Missionar der Basler Mission nach Indien. Dort setzte er sich für arme und benachteil­igte Kinder ein und baute in Bijapur eine Missionsst­ation mit einer angeschlos­senen Schule, in der 300 Kinder unterricht­et wurden. 1904 wurde Brauns Großvater, Fritz Braun, in Indien geboren. 1913 kam die Familie zurück nach Deutschlan­d. Fritz Braun gab die Liebe zu Indien an seinen Sohn, Hans Martin Braun, weiter, der schließlic­h „Helfen wo Christen leben“gründete. Heute führt Sebastian Braun in dem Verein den Vorsitz. Der Sitz des Vereins ist aber weiterhin beim inzwischen 83-jährigen Hans Martin Braun in Uhldingen-Mühlhofen. 600 Kindern kommt Hilfe zugute Drei Kinderheim­e unterstütz­t der Verein inzwischen, rund 600 Kinder profitiere­n von seinem Engagement – 500 davon wohnen im „Michael Job Center“in der südindisch­en Stadt Coimbatore. Doch damit nicht genug: „Wir bauen eine Schule“, sagt Sebastian Braun im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn nur durch Bildung könnten sich die Lebensbedi­ngungen in Indien verbessern: „Je besser und umfassende­r sie unterricht­et werden, desto besser sind auch ihre Chancen, später als Erwachsene für sich und ihre Familie sorgen zu können“, weiß Sebastian Braun. Daher sollen die Kinder in der Schule nicht nur die englische Sprache lernen, sondern alle Fächer sollen in der englischen Sprache unterricht­et werden. Mehr als 100 000 Euro muss der Verein dafür aufbringen. „Wir haben schon mehr als die Hälfte“, betont Sebastian Braun.

Das Geld komme durch einen großen Freundeskr­eis mit mehr als tausend Menschen zusammen. 50 000 bis 70 000 Euro würden durch sie pro Jahr an Spenden zusammenko­mmen. „Der Verein selbst hat nur sieben, acht Mitglieder“, sagt Sebastian Braun. Rund 1200 Euro muss der Verein etwa für sein eigenes Kinderheim „Licht des Lebens“in dem Ort Aswaraopet­a aufbringen, das sich rund hundert Kilometer westlich der Stadt Rajamundry im Bundesstaa­t Telangana befindet. Dort soll auch die Schule entstehen. Auch externe Kinder beschulen In dieser sollen aber nicht nur die 38 Kinder, die aktuell in „Licht des Lebens“betreut werden, unterricht­et werden, sondern auch zahlende externe Kinder, die so ebenfalls durch die fremde Hilfe unabhängig­er werden sollen.

In einer ersten Bauphase sollen auf dem bereits vorhandene­n 2300 Quadratmet­er großen Grundstück zehn Klassenzim­mer errichtet werden, dazu soll ein Spiel- und Sportplatz, jeweils ein Raum für die Schulleitu­ng, für die Verwaltung und für die Lehrer sowie Waschräume und Toilette für die Mädchen und Jungen kommen.

Hierfür rechnet der Verein mit Kosten in Höhe von 90 000 Euro. In einer zweiten Bauphase sollen Küche und Speiseraum, in einer dritten eine Lehrwerkst­att hinzukomme­n. Dazu würden wohl weitere 30 000 Euro fällig werden. Wer helfen will, kann Informatio­nen bei Hans Martin Braun unter Telefon 07556 / 91 93 78 bekommen. Infos gibt es auch im Internet unter

www.wo-christen-leiden.de

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FOTO: HELFEN, WO CHRISTEN LEIDEN Sebastian Braun (vierter von links) und sein Vater Hans Martin (rechts) besichtige­n das Grundstück, auf dem die Schule entstehen soll.

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