Ganz im Sinne von Architekt Günter Behnisch
GaD-Sanierung startet – Denkmalschutz stellt große Herausforderung dar
VS-SCHWENNINGEN - Kein Schüler weit und breit am Gymnasium am Deutenberg in VS-Schwenningen, und doch geht es dort derzeit richtig rund: Die Sanierung des Hauptgebäudes ist bereits im vollen Gang. Wenn alles gut läuft, wird in genau zwei Jahren eine frisch renovierte Schule hier stehen.
Der Neubau steht, und die Schule ist bereits in das Containerprovisorium gezogen: Noch kurz vor den Sommerferien wurde alles vorbereitet. Doch die wird es in den kommenden zwei Jahren in sich haben, wie der zuständige Projektleiter vom Planungsbüro Hotz + Architekten aus Freiburg, Michael Eichmann, erläutert: Das Gebäude, das 1962 vom Architekten Günter Behnisch geplant wurde, hat den Status des Kulturdenkmals. „Unter diesen Gesichtspunkten wird es saniert“, erklärt Eichmann.
Das Gerüst rund um den Gebäudekomplex ist aufgestellt. Beschädigte Elemente werden zunächst dokumentiert, kartiert und mit dem Denkmalamt besprochen. Erst dann kann die geplante Betonsanierung starten. Die äußere Sichtbetonoptik bleibt erhalten, wird aber gereinigt, erläutert der Planer. Die Fenster erhalten zudem eine neue Wärmeschutzverglasung und die Rahmen den ursprünglich von Behnisch vorgesehenen anthraziten Farbton, der im Lauf der Jahre umlackiert worden war. Als Sonnenschutz an der Südseite werden die Lamellen wieder aufbereitet und für das übrige Gebäude neue Jalousien angeschafft. Auch das Dach wird erneuert und erhält eine bessere Dämmung, ebenso wie die Kellerdecke.
Im Gebäudeinneren erfolgt zunächst eine Altlastensanierung: Die mit Asbest belasteten Unterdecken werden abmontiert, darunter kommt eine neue Lüftungstechnik, ein „Riesenteil“, wie Eichmann beschreibt. Neben der Erneuerung der Heizung und des Bodens werden auch die Oberflächen neu hergestellt – bei Farbgebung und Material natürlich ganz im Sinn des ursprünglichen Baus.
Es geht weiter ans Eingemachte im Gebäudeinnern: Markant für das GaD sind die denkmalgeschützten Einbauschränke und Verkleidungen aus Eichenholz, die derzeit demontiert und durch Abschleifen und Lackierung aufbereitet werden, ebenso wie die Holztüren. „Das ist ganz schön aufwendig, aber wichtig für die Gestalt“, meint Eichmann. Die natürlichen Holzoberflächen auf der einen und der Sichtbeton auf der anderen Seite würden sich gut ergänzen. Zudem verdecken die Verkleidungen die dahinter liegende Haustechnik, die ebenso im gesamten Gebäude erneuert wird. Und nach diesem Prinzip wird auch die Aula auf Vordermann gebracht, in der das Eichenholz an den Wänden dominiert. Dort werden auch Parkett und Bestuhlung aufbereitet. „Sie haben damals eine hohe Qualität gehabt“, kommentiert der Architekt. Ausgetauscht werden hingegen Bühnenund Lichttechnik. „Und das ist das Spannende: Neue Technik in alte Strukturen bringen“, so Eichmann. Denn die neue Technik nehme mehr Platz ein als bisher.
Darüber hinaus muss der Brandschutz neu hergestellt werden, mitunter durch Stahltreppenhäuser. Dann kommen die Klassenzimmer dran.