Totenbretter für Japan kommen auch aus Durchhausen
Der Holzstapel, der bis Juni beim Sportplatz lag, wird im Schwarzwald weiterverarbeitet
DURCHHAUSEN (utz) - Im Frühling diesen Jahres ist ein riesiger Holzhaufen am Durchhauser Sportplatz entstanden. Unsere Mitarbeiterin Andrea Utz hat sich nun auf die Spur dieses Holzes begeben - und diese führt bis auf japanische Friedhöfe. Von Bürgermeister Simon Axt war zu erfahren, dass man den Lagerplatz gerne vorübergehend zur Verfügung gestellt habe, da durch diese einfache Maßnahme darauf verzichtet werden konnte, das Holz chemisch gegen Borkenkäferbefall zu schützen. Wertvolle Lose von Blockware der Baumarten Fichte und Tanne aus dem Landkreis Tuttlingen kauft als Hauptabnehmer die Firma Echtle in Nordrach im Schwarzwald. Rechtzeitig vor dem internationalen U17-Fussball-Turnier wurde das Holz in den Schwarzwald verbracht. Was ist nun aus diesem Holz geworden? Darüber hat Andrea Utz mit Geschäftsführer Manuel Echtle von der Firma Echtle aus Nordrach gesprochen. Herr Echtle, Sie kaufen Holz aus dem Durchhauser Wald. Was sind die Gründe dafür? Wir kaufen in der Regel Erststämme und schöne Zweit- und Drittlängen des Stammes um damit hochwertige Schnitthölzer für verschiedene Einsatzbereiche herzustellen. Zum einen für den Innenausbau, Möbelund Fensterbau wie auch für kulturelle Zwecke bis nach Japan. Warum war dieses ÜbergangsHolzlager unterhalb des Sportplat- zes erforderlich? Der Holzeinschlag war in diesem Winter (November bis März) auch wetterbegünstigt sehr hoch. Wir sind auf käferfreies, frisches Holz angewiesen. Durch die Zertifizierung des Waldes mit FSC ist eine Schutzspritzung untersagt. Durch das aus dem Wald-Fahren des Holzes ist die Käferbefallsgefahr gemindert. Alternativ kann das Holz bewässert werden. Dies führen wir auch durch. Durch die doch kurzzeitige Lagerung (wie diese in Durchhausen war) war dies nicht nötig. Welche Produkte entstehen aus diesem Holz? Fenster, Möbel, Innenausbau, Innen- verkleidung, Musikinstrumente, Totenbretter und Fischkuchenbretter. Wie sind Sie zu diesen Totenbrettern gekommen? Vor bereits zwölf Jahren, als alles mit dem Rundholzexport nach Japan anfing, hatten wir Kontakt bekommen zu den Japanern und uns langsam „herangetastet“. Wie hoch bezogen auf das Gesamtgeschäft ist der Anteil der Totenbretter? Wir produzieren derzeit rund 1,5 Millionen Totenbretter pro Jahr. Der Gesamtanteil, der nach Japan verkauft wird, – und das sind nicht nur Totenbretter – liegt bei 15 Prozent.