Derzeit wird entkernt
Nach dem Umzug in die mobile Bettenstation wird im Bettenhaus C fleißig gearbeitet
TUTTLINGEN - Ziemlich genau einen Monat ist es her, dass die Patienten aus dem Bettenhaus C am Klinikum Tuttlingen in die mobile Bettenstation gezogen sind (wir berichteten). Vier Wochen später hat sich der Alltag in dem Provisorium eingependelt und auch die Umbauarbeiten in den nun leerstehenden Stationen haben begonnen.
Geschäftsführer Sascha Sartor ist zufrieden mit dem Verlauf des Umzugs. Die kommenden zwei Jahre werden die internistischen, gynäkologischen, neurochirurgischen und HNO-Patienten in dem mobilen Container-Anbau untergebracht. „Alles ist sehr geräuschlos verlaufen“, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Das sei nicht zuletzt die Leistung der Mitarbeiter, die dafür auch ihren Urlaub nach hinten verschoben hätten.
Den Umzug genau in die Urlaubsund Ferienzeit zu legen, sei aber die richtige Entscheidung gewesen. Denn im Sommer habe man in der Regel eine etwas niedrigere Auslastung, vor allem im internistischen Bereich. Dort seien gerade immer etwa 80 der insgesamt 115 Betten belegt. „Das ist nichts Ungewöhnliches, weil wir im Sommer weniger Elektivpatienten haben.“Heißt, Operationen, deren Zeitpunkt die Patienten selbst wählen können, werden von diesen eher nicht in die Urlaubszeit gelegt. Dazu komme, so Sartor weiter, dass es im Sommer deutlich weniger Infektionskrankheiten gebe. „Der Härtetest kommt dann Mitte, Ende September.“ Niedrigere Belegung eine Hilfe Auch Benjamin Schwarte, Oberarzt der internistischen Abteilung, empfand die aktuell geringe Belegung als einen Vorteil. „Es war sehr angenehm. Zu Stoßzeiten, wenn wir viele Infektionskrankheiten haben, haben wir schon auch mal Probleme, ein freies Bett zu finden.“Sich in so einer Situation an eine neue Station zu gewöhnen, wäre alles andere als ideal.
Seine größte Sorge vor dem Umzug war indes, dass der Umzug der Computer nicht rund läuft. Man eventuell temporär EDV-technisch auf dem Trockenen sitzt. Doch es habe alles reibungslos funktioniert. Das kann auch Irma Heine-Penning, Leiterin Qualitätsmanagement und für die Umzugkoordination verantwortlich, bestätigen. „Es verlief alles nach Plan.“Der Umzug sei von den Stationen im Vorfeld gut durchdacht gewesen, sodass pro Tag eine Station in die mobile Bettenstation ziehen konnte. Zuerst seien die seltener benutzten Dinge auf die neue Station gebracht worden, zum Schluss die Patienten und die Akten aus dem Dienstzimmer, erzählt Marina Prinz, stellvertretende Bereichsleitung der Station C3, früher 01.
Die Stationenbezeichnungen zu ändern, sodass Bauteil und Ebene in eben dieser vorkommen, sei eine gute Entscheidung gewesen, sagt Sartor. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv, die Orientierung falle nun leichter. Nun müsse man überlegen, ob man das nach dem Rückzug in zwei Jahren so beibehalte und es auch auf die übrigen Bereiche anwende.
Ebenfalls in zwei Jahren steht dann eventuell großes Rauswerfen an, wie Peter Gajo, technischer Leiter des Klinikums, erzählt. Denn natürlich habe man den Umzug genutzt, um gründlich auszumisten. Doch weil man nichts leichtfertig wegwerfen wolle, habe man vieles zwischengelagert. „Unsere Lagerkapazitäten sind voll.“Wenn die Dinge in den zwei Jahren des Umbaus nicht genutzt oder vermisst würden, könne man sie entsorgen.
Entsorgt wird derzeit auch jede Menge aus den Patientenzimmern im Bettenhaus C: alte Lüftungsschächte, viele Kilometer Kabel, Rohre. Denn nur eine Woche nach dem Umzug habe man mit den Abbruchund Entkernungsarbeiten begonnen, erzählt Gajo. „Da sieht es derzeit ziemlich wüst aus.“
Und in der Tat ist von den ehemaligen Patientenzimmern nicht mehr viel zu erkennen. Bis spätestens Ende September soll der Rohbauzustand wieder hergestellt werden, sagt Sartor. Danach werde zunächst die komplette Technik erneuert. „Etwa ein Drittel der Arbeiten sehen die Patienten gar nicht.“