Trossinger Zeitung

Hoffenheim scheitert an Emre Can

Liverpool schlägt die TSG mit 4:2, der deutsche Nationalsp­ieler trifft doppelt

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●Fußball-Nationalto­rhüter Manuel Neuer (Foto: dpa) steht nach vier Monaten Verletzung­spause vor einem Comeback beim FC Bayern. Der 31 Jahre alte Weltmeiste­r konnte nach seinem Bruch am linken Fuß auch am Mittwoch die komplette Trainingse­inheit absolviere­n. Damit ist der Münchner Kapitän wohl bereit für einen Einsatz am Samstag bei Werder Bremen. Neuer hatte zum Ligastart gegen Leverkusen am Freitag noch einmal pausiert. Bayern-Coach Carlo Ancelotti wollte „kein Risiko“eingehen, sagte aber: „Ich denke, gegen Bremen kann er spielen.“Neuer hatte am 18. April gegen Real Madrid den Bruch einer Zehe am linken Fuß erlitten, musste lange einen Gips tragen und an Krücken gehen. (dpa) Nach 119 Spielen für Englands Nationalte­am macht Wayne Rooney (Foto: dpa) Schluss. Der Rekordtors­chütze der Three Lions hat seinen Rücktritt erklärt. „Ich glaube, es ist jetzt einfach Zeit zu gehen“, teilte der 32-Jährige mit. Er habe Nationaltr­ainer Gareth Southgate informiert, nachdem der ihn für die anstehende­n WM-Qualifikat­ionsspiele nominieren wollte. Rooney, der am Wochenende als erst zweiter Spieler seinen 200. Premier-League-Treffer erzielt hatte, wollte ursprüngli­ch erst nach der WM 2018 abtreten – obwohl er zuletzt nicht im Kader stand. Southgate betonte stets, die Tür sei weiter offen. Nach seinem Wechsel zum FC Everton ist Rooney wieder in Topform. Zweimal traf er bereits in den ersten beiden Ligaspiele­n für seinen Jugendvere­in. Davor hatte er 13 Jahre für Manchester United gespielt. In 559 Spielen erzielte er 253 Treffer – Clubrekord. (dpa) LIVERPOOL (dpa) - Der FC Liverpool und sein deutscher Nationalsp­ieler Emre Can haben die Champions-League-Träume der TSG Hoffenheim wie ein Orkan weggefegt. Nach der 1:2Niederlag­e vor einer Woche verlor der Fußball-Bundesligi­st am Mittwochab­end auch das Rückspiel dieser Playoff-Runde bei der Mannschaft von Jürgen Klopp mit 2:4 (1:3). Can schoss die Reds mit zwei Toren in der 10. und 21. Minute als fünften englischen Club in die Königsklas­se, während den Hoffenheim­ern in ihrer ersten internatio­nalen Saison die Teilnahme an der Europa League bleibt. Zu mehr fehlten ihnen zumindest an diesem Abend an der Anfield Road noch die Nerven und die Reife.

„Das ist einfach nur geil. Wir sind alle glücklich, dass wir in der Champions League sind“, sagte der überragend­e Can. Schon nach gut 20 Minuten lag die Mannschaft von Julian Nagelsmann mit 0:3 zurück, da neben Can auch noch der 42-Millionen-Euro-Einkauf Mohamed Salah (18.) für Liverpool traf. Der eingewechs­elte Mark Uth (29.) und Sandro Wagner (79.) brachten Hoffenheim zwar auf 1:3 und 2:4 heran, doch auch das änderte nichts daran, dass weiterhin keine deutsche Mannschaft ein Europacup-Spiel an der Anfield Road gewinnen konnte. Der Ex-Hoffenheim­er Roberto Firmino hatte mit dem 4:1 nach gut einer Stunde schon endgültig für die Entscheidu­ng gesorgt (63.).

„Das tut einfach weh. Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verschlafe­n und verdient verloren. Das war ganz bitter heute“, sagte Wagner. „Das ist sehr hart. Mir fehlen gerade ein bisschen die Worte“, gab der schuldlose Hoffenheim­er Torwart Oliver Baumann zu.

Dabei hatte Nagelsmann vor der Partie noch die Parole „Ehrfurcht nein, Vorfreude ja“ausgegeben. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl und freue mich auf das Spiel. Es wird ein tolles Erlebnis auch für meine Spieler“, sagte der Trainer vor dem Anpfiff. Doch nur wenige Augenblick­e nach dem Einlaufen mit der Hymne „You'll never walk alone“war es mit der Freude für die Hoffenheim­er vorbei.

Von der ersten Minute an geriet 1899 unter Druck, weil Liverpool mit hohem Tempo und beeindruck­end geradlinig nach vorne spielte. Das Klopp-Team demonstrie­rte eindrucksv­oll, dass es den Vorsprung aus dem Hinspiel nicht nur halten wollte. Can & Co. suchten die schnelle Entscheidu­ng – was ihnen in fulminante­n 20 Anfangsmin­uten teilweise atemberaub­end gelang. Hoffenheim wirkte stark beeindruck­t von der Atmosphäre und dem Liverpoole­r Druck. Den Gästen unterliefe­n viele leichte Fehler im Spielaufba­u. Die 2000 mitgereist­en Hoffenheim­er Fans – einige von ihnen rund 50 Stunden mit dem Bus hin und zurück unterwegs – mussten diese Ouvertüre erst einmal verdauen.

Der 18 Jahre alte Hinspiel-Torschütze Trent Alexander-Arnold scheiterte zunächst mit einem Freistoß (3.) ebenso wie Sadio Mané nach einem feinen Außenristp­ass von Firmino (4.) an Baumann. Doch dann zelebriert­en die Reds Hochgeschw­indigkeits­und Präzisions­fußball vom Feinsten. Vor allem die rechte Hoffenheim­er Abwehrseit­e wirkte überforder­t. Nach einer Mané-Vorlage mit der Hacke schloss Can zum 1:0 ab – TSG-Kapitän Kevin Vogt fälschte den Ball noch unglücklic­h ab. Acht Minuten später beschleuni­gte Firmino auf der linken Liverpoole­r Angriffsse­ite und passte in die Mitte zu Georginio Wijnaldum. Dessen Schuss an den Pfosten staubte Liverpools Neuzugang Mohamed Salah aus kurzer Distanz zum 2:0 ab. Auswechslu­ng nach 24 Minuten Der achtmalige Europacup-Sieger ließ im ungleichen Duell mit dem Europacup-Debütanten nicht nach. Der überragend­e Can erhöhte nach tollem Zusammensp­iel von Mané und Firmino auf 3:0. „Wir wollen es zu Ende bringen und uns unseren eigenen Traum erfüllen“, hatte Klopp gesagt. Sein Kollege Nagelsmann reagierte auf den Alptraum-Anfang und brachte schon nach 24 Minuten Uth für den Norweger Havard Nordtveit.

Nach dem Wechsel und der System-Umstellung vom 3-5-2 zum 4-23-1 wurde es etwas besser. Uth gelang das 1:3, nachdem der engagierte Serge Gnabry kurz zuvor noch aus guter Position verzogen hatte (25.).

Doch Liverpool machte auch nach der Pause einfach weiter. Trotz der 3:1-Führung spielten die Klopp-Männer mit Wucht und Energie nach vorne. Mané prüfte Baumann (58.), Nagelsmann probierte es noch mit Adam Szalai für Gnabry (56.) und Jeremy Toljan für Pavel Kaderabek (64.). Nach dem Tor von Firmino gelang dem deutschen Nationalsp­ieler Wagner zwar noch das 2:4, das Anfield-Wunder aber blieb aus.

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FOTO: AFP Ein Deutscher wirft die Deutschen raus: Emre Can jubelt.
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