Schwere Vorwürfe gegen Winterkorn – Haftstrafe für VW-Ingenieur Liang
WOLFSBURG/DETROIT (sz/dpa) - Der frühere VW-Manager Bernd Gottweis hat den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn schwer belastet. Wie „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR berichten, habe Gottweis gegenüber deutschen Ermittlern ausgesagt, er habe Winterkorn bereits am 27. Juli 2015 telefonisch über den Abgasbetrug in den USA informiert. VW habe in den USA „beschissen“, soll Gottweis Winterkorn gesagt haben. Daraufhin sei aber nichts passiert. Winterkorn behauptete bisher stets, frühestens Ende August 2015 vom Abgas-Skandal in den USA erfahren zu haben. Die US-Umweltbehörde EPA machte den Abgasskandal am 18. September 2015 öffentlich.
Starkes Umsatzwachstum in der Bauwirtschaft
WIESBADEN/BERLIN (dpa) - Die Baubranche in Deutschland blickt nach guten Geschäften in den ersten sechs Monaten 2017 mit Zuversicht auf die zweite Jahreshälfte. 93 Prozent der Unternehmen erwarten im zweiten Halbjahr eine günstigere oder zumindest gleichbleibend gute Geschäftslage. Für Zuversicht in der Baubranche sorgen gut gefüllte Auftragsbücher – die niedrigen Zinsen treiben die Nachfrage an. Im ersten Halbjahr verbuchte das Bauhauptgewerbe in Deutschland nominal 5,5 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahreszeitraum. Preisbereinigt betrug das Plus 2,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Juni bescherte den Betrieben mit mindestens 20 Beschäftigten den Berechnungen des Bundesamtes zufolge besonders gute Zahlen: Die Auftragseingänge lagen nominal mit 6,8 Milliarden Euro um 1,1 Prozent höher als im Juni 2016. Ein höherer Auftragseingang in einem Juni wurde mit 7,1 Milliarden Euro zuletzt vor 21 Jahren erreicht. Real betrug das Auftragsplus im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat 1,3 Prozent.
In den USA ist am Freitag erstmals ein VW-Mitarbeiter wegen seiner Rolle im Abgasskandal verurteilt worden. Der zuständige Richter Sean Cox brummte dem langjährigen Konzerningenieur James Robert Liang in Detroit eine Gefängnisstrafe von 40 Monaten und eine Geldbuße in Höhe von 200 000 Dollar auf. Der 63-jährige Deutsche wird beschuldigt, die USA über den Einbau einer illegalen Software zur Manipulation von Abgaswerten in Dieselwagen getäuscht zu haben. Cox sprach von einem „ernsten Verbrechen“. Er verhängte eine härtere Strafe als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Die Strafverfolger hatten drei Jahre Haft und 20 000 Dollar Geldbuße gefordert.
Fünf Aufsichtsräte verlassen Stada
BAD VILBEL (dpa) - Beim Arzneimittelhersteller Stada geben nach der Übernahme durch Finanzinvestoren mehrere Aufsichtsratsmitglieder ihre Posten auf. Aufsichtsratschef Carl Ferdinand Oetker und vier weitere Mitglieder des Gremiums legen ihre Ämter zum Ablauf des 25. September nieder, wie Stada am Freitag in Bad Vilbel mitteilte. Kurz vor der Hauptversammlung am kommenden Mittwoch gehen damit fünf von neun Mitgliedern des Aufsichtsrats. Damit hat die Stada-Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven erneut personelle Konsequenzen. Die Nachfolger für die ausscheidenden Mitglieder sollen zeitnah gerichtlich bestellt werden, hieß es weiter. Die Veränderungen stehen laut Mitteilung im Zusammenhang mit der jüngst geglückten Übernahme von Stada durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven. Oetker soll lange gegen den Verkauf gewesen sein, hat dies offiziell aber bestritten. Neben Oetker gehen auch Rolf Hoffmann, Birgit Kudlek, Tina Müller und Gunnar Riemann.