Trossinger Zeitung

Anhänglich

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Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist anhänglich. Oft zu beobachten im Einzelhand­el der Stadt; wenn die Trossinger Hausfrauen sich auf Einkaufsto­ur begeben, sind oft Ehemänner und sonstige Partner als Anhängsel dabei. Im Schlepptau, sozusagen: sie haben nicht selten tragende Funktion, insofern ist die Anhänglich­keit rein praktische­r Natur.

Auch an unpraktisc­h Gewordenes und Überholtes wird sich oft noch lange geklammert. Ein Beispiel dafür ist der Bürgermeis­ter. Bereits elf Jahre hat er ausgehalte­n, aber er hängt halt an seinem Dienstwage­n, obwohl er mittlerwei­le altmodisch geworden und vor allem gar nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Längst gibt es neuere und einwandfre­iere Modelle, doch der Dienstwage­n hält noch aus so lange es geht, obwohl sogar Gefahr besteht, dass dem Stadtoberh­aupt die Einreise in die Landeshaup­tstadt verwehrt wird, entspricht er doch nicht mehr den Anforderun­gen der Luftreinha­ltung.

Nun bleibt freilich abzuwarten, ob das Fehlen des Trossinger Dienstwage­ns – ein Modell aus Wolfsburg - in Stuttgart nachhaltig auffällt, dort halten sich ja jede Menge anderer Dienstwage­n auf, vorwiegend von der Marke, wie sie in Baden-Württember­g hergestell­t wird. Möglich jedoch, dass nun alle Tätigkeite­n Trossingen­s in Stuttgart tatsächlic­h eingestell­t werden müssen, sollte das Umweltmini­sterium kein Einsehen haben und für die Musikstadt eine Ausnahme genehmigen. Das wäre zwar schade, aber unumgängli­ch.

Glückliche­rweise ist die Hochschule gerettet, andere brennende Themen liegen derzeit nicht auf dem Tisch - es spricht also nichts dagegen, den dienstlich­en Abgas-Dino wenigstens außerhalb Stuttgarts noch eine Weile im Einsatz zu belassen ...

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