Weniger Umsatz – gute Auftragslage bei MS
Weltlage betrifft auch die AG – Halbjahresumsatz bei 124 Millionen Euro
SPAICHINGEN - Die MS-Industrie AG, zu der vor allem die Werke in Spaichingen und Trossingen gehören, hat in den ersten sechs Monaten 2017 leichte Rückgänge des Umsatzes verzeichnet. Trotz dessen erwartet der Vorstand in seinem Halbjahresbericht dank einer guten Auftragslage für das Gesamtjahr ein stabiles Jahresergebnis.
Der Gesamtumsatz belief sich im ersten Halbjahr 2017 auf rund 124 Millionen Euro und liegt damit 2,2 Prozent unter dem Vorjahr. Ebenfalls verzeichnete die AG zum Vorjahr einen etwas niedrigeren Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (operativer Gewinn) in Höhe von 10,5 Millionen Euro.
Das Industriegeschäft sei dank der gute Auftragslage im bisherigen Jahresverlauf dennoch zufriedenstellend verlaufen, heißt es im Halbjahresbericht für das laufende Geschäftsjahr. Dies sei nicht selbstverständlich, vor allem mit Blick auf die Unsicherheiten innerhalb der EU im Vorfeld der Umsetzung des Brexits und der außenpolitischen Spannungen mit Russland und der Türkei, sowie einer nach wie vor leicht eingetrübten Absatzlage auf dem Nutzfahrzeugmarkt für schwere LKW in den USA. Rund ein Drittel des konzernweiten Umsatzes wird auf dem nordamerikanischen Markt erzielt. Die Mitarbeiterzahl in der Gruppe ist zum 30. Juni 2017 im Vergleich zum Vorjahresbilanzstichtag auf 1139 festangestellte Mitarbeiter weiter gestiegen (31.12.2016: 1114 Mitarbeiter).
Die MS Industrie AG mit Sitz in München ist die börsennotierte Holding einer Industriegruppe. Im Mittelpunkt stehen die beiden Bereiche „Powertrain Technology Group“beziehungsweise Antriebstechnik (also Systeme und Komponenten für schwere Dieselmotoren und kundenspezifische Elektromotoren) und „Ultrasonic Technology Group“beziehungsweise Ultraschalltechnik (also Sondermaschinen sowie Ultraschallsysteme und -komponenten).
98 Millionen Euro (also knapp 80 Prozent) des Gesamtumsatzes resultierte aus dem Segment „Powertrain“(minus 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und 26 Millionen Euro (rund 20 Prozent) aus dem Segment „Ultrasonic“( plus 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Zu den wesentlichen Kundenbranchen zählen die weltweite Nutzfahrzeug- und die PKW-Industrie, gefolgt von der Verpackungsmaschinenindustrie und dem allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau.
Neben der Konzentration auf diese beiden Segmente sei das erste Halbjahr auch durch drei laufende Internationalisierungsprojekte (Brasilien, China, Bulgarien) geprägt gewesen, heißt es im Konzernbericht.
Die MS Industrie AG plant laut des im Rahmen der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung vorgestellten Geschäftsberichts 2016 für das Gesamtjahr 2017 mit einem leicht steigenden, industriellen, Konzernumsatz in Höhe von rund 240 Millionen Euro bei einem im Wesentlichen unveränderten operativen Gewinn und Ergebnis je Aktie aus dem laufenden Geschäft. Auf Basis des erwarteten positiven Jahresergebnisses wird für 2017 mit einem deutlichen Anstieg des Konzerneigenkapitals und der Eigenkapitalquote gerechnet. 7,7 Millionen Investitionen Für das Gesamtgeschäftsjahr 2017 geht der Vorstand von einer guten Auftragslage aus. Das ursprünglich geplante Investitionsvolumen 2017 liegt in der MS Technologie-Gruppe bei insgesamt rund 7,7 Millionen Euro, davon entfallen 5,4 Millionen Euro auf die drei deutschen Standorte (Spaichingen, Trossingen, Zittau) sowie 2,2 Millionen Euro auf den Standort USA.